Artenschutz: Es geht um alles
© BUND Bundesverband (CC BY-NC-SA 2.0)
Die Vielfalt von Tieren und Pflanzen garantiert funktionierende Ökosysteme, ohne die ein gutes Leben auf diesem Planeten nicht möglich ist. Vier Fünftel aller Wild- und Kulturpflanzen werden durch Insekten bestäubt.
Von der Bestäubung über die Bodenbildung, von Süßwasserquellen bis zu nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, von der Fotosynthese bis zu Nahrungsmitteln beträgt die Wirtschaftsleistung der Natur pro Jahr rund 112 Billionen Euro. Das ist sieben mal mehr als das Bruttoinlandsprodukt der EU 2018.
Immer mehr wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass unsere Natur nur Dank der großen biologischen Vielfalt „funktioniert“. Sie ist der Antriebsmotor, der alle wesentlichen Lebensvorgänge am Laufen hält und damit unsere eigenen Lebensgrundlagen sichert: Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen reinigen Wasser und Luft, dienen als Nahrung und Arzneimittel und sorgen für fruchtbare Böden sowie angenehmes Klima.
Allein etwa 70.000 Pflanzenarten werden in traditioneller und moderner Medizin genutzt. 15.000 davon sind bereits bedroht.
Vielfältige Ökosysteme können sich besser an den Klimawandel anpassen. Außerdem könnte die Erderhitzung abgemildert werden, wenn wir möglichst viele Artenreiche Regenwälder und Moor-Ökosysteme bewahren und neue Wälder als wichtige Kohlenstoffspeicher anpflanzen. Besser noch ist es, alte Wälder zu erhalten.
Zur biologischen Vielfalt gehören neben Tier- und Pflanzenarten auch der Reichtum an Genen und Lebensräumen – von Korallenriffen bis zu Regenwäldern. Das beugt auch Pandemien durch Viren vor.
Als Gründe für den Schwund der biologischen Vielfalt gelten:
● der Verlust, Fragmentierung und Schädigung von Lebensräumen, besonders durch die Umwandlung für die Landwirtschaft;
● die Übernutzung von Tier- und Pflanzenarten und bestandsgefährdende Praktiken, vor allem in der Jagd und Fischerei;
● die Verschmutzung von Böden, Binnengewässern, Meeren und Küsten, besonders die Versauerung der Meere;
● die Ausbreitung invasiver Arten und Gene;
● die Auswirkungen des Klimawandels;
● Subventionen und wirtschaftliche Anreize, die der biologischen Vielfalt schaden.
Das können wir tun:
Immer deutlicher wird, dass wir als Menschheit mit fast 8 Milliarden Bevölkerung nicht gegen die Natur und die Biologie leben können.
Noch kann der Mensch dem Artensterben Einhalt gebieten. Dafür muss man auf allen Ebenen umsteuern, um Raubbau und Verschwendung zu stoppen. Es fängt an beim Verbraucher, erfordert weltweit eine faire Zusammenarbeit und ein nachhaltig organisiertes Wirtschaftssystem. Die bisherige Form der Globalisierung, immer mehr Technik und der Einsatz von Pestiziden und Fungiziden sind nicht nachhaltig. Bis heute gibt es keine lückenlose transparente nachhaltige Wertschöpfungskette.
wwf.de/biologische-vielfalt/reichtum-der-natur/der-wert-der-vielfalt
„Viele Arten verschwinden, bevor wir sie überhaupt entdeckt haben. Und auch wenn rein rechnerisch so jedes Jahr neue Arten zum Katalog dazukommen, nimmt die Gesamtzahl aller Insekten doch deutlich ab“, bedauert Prof. Dr. Krogmann, Leiter des Fachgebiets Systematische Entomologie an der Universität Hohenheim. „Einerseits als Bestäuber von Blütenpflanzen ‒ daran denkt jeder sofort. Andererseits sorgen sie aber auch als natürliche Gegenspieler anderer Insekten für ein natürliches Gleichgewicht – und das wird leider oft außer Acht gelassen.“
uni-hohenheim.de/pressemitteilung
Flower-Power für städtische Insekten
Wenn exotische Gehölze in der Stadt durch Wildblumenwiesen ersetzt werden, lockt dies vermehrt Insekten an und trägt wesentlich zur Förderung vieler Insektengruppen bei. Zugleich ist die Pflege der Wildblumenflächen deutlich kostengünstiger im Unterhalt als die vorherige Begrünung.
Dies zeigte eine zweijährige Freilandstudie im hessischen Ried unter Federführung der TU Darmstadt.
tu-darmstadt.de/universitaet/aktuelles_meldungen/archiv_2/2020
Der richtige Standort für ein Insektenhotel im Garten
Landnutzung beeinflusst Virus-Ausbreitung
Krankheitserreger reagieren auf menschliche Tätigkeit.
Forscher haben untersucht, wie Abholzung und Urbanisierung die Ausbreitung von Krankheiten von Säugetieren auf Menschen beeinflussen.
Die meisten neuen Viren und andere Krankheitserreger beim Menschen werden wie beim Virus, das COVID-19 auslöst, von anderen Tieren übertragen. Einer der Schlüsselfaktoren, der diese Übertragung beeinflusst, ist die Veränderung der Landnutzung durch Abholzung, Urbanisierung und die Umwandlung in Ackerland.
Tier-Mensch-Übertragung
Rund 75 Prozent der menschlichen Krankheitserreger wie Viren werden von Tieren auf den Menschen übertragen. Dazu gehören neue Infektionskrankheiten, also neu erkannte oder wieder auftretende Erkrankungen, die beim Menschen erstmals entdeckt werden und sich wie COVID-19 rasch ausbreiten.
pressetext.com/news/20200603027
Natur als Bollwerk gegen Pandemien
Für Fachleute war COVID-19 keine Überraschung. Verantwortlich sind neben dem schlecht regulierten Wildtierhandel auch der Schwund an biologischer Vielfalt sowie der Verlust natürlicher Lebensräume durch Abholzung und Flächenverbrauch. Dadurch werden Wildtiere miteinander in Kontakt gebracht, die sich in gesunden Lebensräumen kaum jemals treffen würden.
Eine WWF-Analyse warnt vor wachsenden globalen Gesundheitsrisiken durch Umweltzerstörung. So nimmt die Gefahr weiterer Krankheitserreger zu, die von Wild- und Haustieren auf Menschen überspringen. Ausbrüche anderer Infektionskrankheiten stehen in direktem Zusammenhang mit Waldrodungen. Eine brasilianische Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Abholzung von 4 Prozent eines Waldes mit einer fast 50-prozentigen Zunahme der Malaria-Fälle beim Menschen einher ging. Ähnliches wurde in Afrika beobachtet.
Natur schützen heißt Gesundheit schützen
Eine intakte Natur ist ein Bollwerk gegen neue Krankheitserreger und Pandemien und muss endlich als entscheidender Schlüsselfaktor für unsere Gesundheit wahrgenommen werden, fordert der WWF.
Plantagen im Regenwald stoppen
Die indonesische Regierung verfolgt ein wahnsinniges Projekt, das Folgen für uns alle auf dieser Erde haben kann: Die großen Torfmoore auf Borneo sollen in Kürze für riesige Reisfelder zerstört werden. Fast 200 indonesische Gruppen sagen daher NEIN zu dem Plan.
Bitte unterstützen Sie diese Forderung:
regenwald.org/megaplantagen-im-regenwald-borneos-sind-katastrophal
>>>
Umweltbrief
Newsletter kostenfrei abonnieren
Petitionen online aktuell
- Die Fleisch-Riesen stoppen
- Regenwald in Flammen
- Keine Bienenkiller-Exporte ins EU-Ausland!
- Gene Drives stoppen
- Nein zu Gentechnik im Wald
- Lobbyismus: Durchblick muss her
- Wen finanziert Google?
- Initiative Lieferkettengesetz
- Neuberechnung der gültigen SAR-Grenzwerte
>>> Mehr aktuelle Petitionen
Spruch des Monats: Alan Greenspan
Gesundheit und Ernährung
- Massentierhaltung: Das Leben des Schweins
- Für eine zukunftsfähige EU-Agrarreform
- PET: Mikroplastik im Mineralwasser
- Überfischung beenden!
- Schulkoffer Elektrosmog
- Empfehlungen zur nachhaltigen Ernährung
Umwelttechnologien + Erneuerbare Energien
- Zukunftstechnologien
- Der Solardeckel wird abgeschafft
- Eigenversorgung: Energiewende selber machen
- Grünen Wasserstoff nicht verheizen
- Parkplatz mit faltbarer Solaranlage überdacht
- Innovationen + unterdrückte Erfindungen
- Die dezentrale Energiewende
Elektromobilität
- Elektrisch mobil mit eigenem Strom
- Kaufprämie für Elektroautos steigt auf 9.000 Euro
- Interview mit einem Elektromobilisten der ersten Stunde
- CO2: Was Autoherstellern 2021 droht
Klimakrise
- Die Überlebensfrage der Menschheit
- Dürre bereitet Bürgern Sorgen
- Kohleausstieg ist viel zu langsam
Atomkraft
- Akw Garching muss aus bleiben!
Umwelt und Finanzen
- BlackRock ist Nachhaltigkeitsberater der EU
- Spekulation ausbremsen
- Wo kommt das ganze Geld her?
- Das Enteignungssystem der Banken
- Umweltbanken und "faire" Banken
PS: Die Hälfte der Menschheit ist zunehmender Luftverschmutzung ausgesetzt.
Denken Sie bitte an Umwelt und Ressourcen: Speichern ist umweltfreundlicher als drucken.
For translations into other languages we recommend
translate.google.at
Petitionen online aktuell
Über
das Internet initiierter Protest kann viel bewegen, wenn wir es
gemeinsam angehen. Dieser ist der Gegensatz unserer
"Wählt-alle-4-Jahre-Demokratie" der Vergangenheit, denn die wahre
Demokratie bahnt sich ihren Weg mit Petitionen aus der lebenden
Bevölkerung.
Weltweit entwickeln sich Bürgerstimmen zu einer neuen Supermacht.
Die geballte Kraft unserer Gemeinschaft bietet uns unglaubliche
Möglichkeiten, die Welt zu verbessern.
Jede(r) kann jetzt eine Petition starten.
Verändern Sie die Welt – beteiligen Sie sich an
Online-Petitionen:
Die Fleisch-Riesen stoppen
Im Schlachthof: Enge im Pausenraum, in der Unterkunft und beim Töten der Tiere. Hier kann sich das Corona-Virus ungehindert verbreiten. Der Tönnies-Skandal zeigt: Die Fleischindustrie missachtet systematisch Menschenrechte und Tierschutz.
Dieses System ist krank: Über 1.500 Corona-Fälle in einem Schlachthof des Tönnies-Konzerns offenbaren besonders drastisch die miesen Bedingungen in der Fleischindustrie. Mensch, Tier und Umwelt leiden unter der Massenproduktion. Fordern Sie Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf, die Billigfleisch-Maschinerie zu stoppen:
aktion.campact.de/billigfleisch/appell/teilnehmen
Regenwald in Flammen
Ihr Supermarkt kann eine Katastrophe verhindern: Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro plant ein Gesetz, das den Amazonas-Regenwald der Zerstörung preisgibt. Das Ziel: mehr Fleisch exportieren.
Einige Supermärkte reagieren mit einem Boykott. Doch drei entscheidende Ketten fehlen.
Fordern Sie Edeka, Lidl und Aldi Nord auf, sich Bolsonaros Gesetz entgegenzustellen:
aktion.campact.de/bolsonaro-boykott/appell/teilnehmen
Keine Bienenkiller-Exporte ins EU-Ausland!
Die Pestizidkonzerne Bayer, Syngenta und BASF untergraben unsere Erfolge zum Schutz der Bienen in der EU – indem sie ihre Gifte einfach in den Rest der Welt exportieren.
Von Brasilien bis Indien machen sie Profite mit den tödlichen Chemikalien, die sie zu Hause nicht mehr verkaufen dürfen. Die Folgen sind ein massenhaftes Bienensterben und pestizidverseuchte Produkte, die auch auf unseren Tellern landen.
Die Pestizidkonzerne müssen für das Gift, dass sie in der ganzen Welt verteilen, zur Rechenschaft gezogen werden. Gemeinsam können wir gegen diese Verantwortungslosigkeit vorgehen und einen Exportstopp für Killerpestizide erreichen.
Fordern Sie Bayer, BASF und Syngenta auf, Produktion und Verkauf verbotener Pestizide zu stoppen:
actions.sumofus.org/pages/bienenkiller-exporte
Gene Drives stoppen
Gene Drive Organismen sind die vielleicht gefährlichste Anwendung von Gentechnik, die bisher entwickelt wurde: Mithilfe neuer gentechnischer Verfahren wie CRISPR/Cas9 kann das Erbgut von Lebewesen grundlegend verändert und können die natürlichen Vererbungsregeln außer Kraft gesetzt werden. So lassen sich wildlebende Arten gentechnisch verändern, ersetzen oder gar ausrotten. Die Freisetzung von Gene Drive Organismen in die Natur wäre nicht rückholbar und höchst riskant. Im schlimmsten Falle könnte sie das Artensterben beschleunigen und zum Zusammenbruch ganzer Ökosysteme führen.
Fordern Sie von der deutschen Bundesregierung, im Rahmen ihrer EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 ein europaweites Freisetzungsverbot für Gene Drive Organismen herbeizuführen und ihre Rolle als Verhandlungsführerin der EU bei der nächsten Vertragsstaatenkonferenz der UN Biodiversitätskonvention im Oktober 2020 dafür zu nutzen, erste Freisetzungen von Gene Drive Organismen in die Natur verhindern:
stop-genedrives.eu/petition
Nein zu Gentechnik im Wald
Die Gentechnik-Branche arbeitet in den USA an einem perfiden Plan, die umstrittene Technologie hoffähig zu machen. Sie deklariert den Eingriff in das Erbgut von Bäumen zum Mittel, bedrohte Arten und Wälder zu retten.
Petition Nein zu Gentechnik im Wald:
regenwald.org/petitionen/nein-zu-gentechnik-im-wald
Lobbyismus: Durchblick muss her
Lobby-Affären wie der Fall Philipp Amthor (CDU) zeigen es wieder einmal: Wir brauchen strengere Transparenz-Regeln für Politiker*innen und Lobbyist*innen! Bisher hat das die Union verhindert, doch nun steht sie massiv in der Kritik. Gemeinsam haben wir jetzt die Chance, endlich mehr Lobby-Transparenz durchzusetzen. Mit Zehntausenden Unterschriften erhöhen wir deshalb nun den Druck auf CDU und CSU.
Unterzeichnen Sie hier den Appell:
aktion.campact.de/lobbytransparenz/appell/teilnehmen
Wen finanziert Google?
Die Corona-Krise erhöht den Digitalisierungsdruck auf viele Lebensbereiche – und zugleich will Brüssel die Digitalwirtschaft neu regulieren. Die Gefahr besteht, dass Konzerne die Entscheidungen verdeckt beeinflussen. Deshalb verlangen wir die Offenlegung ihrer Lobby-Netzwerke. Doch Google verweigert seit Monaten die Auskunft darüber, welche Organisationen und Denkfabriken der Konzern in Europa unterstützt.
Fordern Sie Google auf, die Geheimhaltung zu beenden: Unterzeichnen Sie jetzt unseren offenen Brief an Konzernchef Sundar Pichai und Cheflobbyistin Annette Kroeber-Riel:
lobbycontrol.de/googles-lobbynetzwerk-aufdecken
Initiative Lieferkettengesetz
Immer wieder verletzen deutsche Unternehmen weltweit Menschenrechte und sind verantwortlich für Umweltzerstörungen. Dagegen hilft nur ein Lieferkettengesetz.
Denn die Erfahrung zeigt: Es reicht nicht aus, dass sich einige Unternehmen freiwillig um die Achtung der Menschenrechte in ihren Lieferketten bemühen. Es braucht gesetzliche Vorgaben, die von allen Unternehmen umgesetzt werden müssen.
Wir brauchen endlich ein Lieferkettengesetz!
Fordern Sie die Bundesregierung auf, einen gesetzlichen Rahmen gegen Geschäfte ohne Gewissen zu schaffen. Die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in der gesamten Lieferkette muss für Unternehmen endlich verpflichtend werden. Geschädigte müssen auch vor deutschen Gerichten ihre Rechte einklagen können:
misereor.de/unternehmens-verantwortung/initiative-lieferkettengesetz
Neuberechnung der gültigen SAR-Grenzwerte
Die heutigen Grenzwerte von 10.000.000 Mikrowatt/pro Qm, die aufgrund der Empfehlungen aus dem Jahr 1997 von unserer Regierung (26.BImSchV Bundesimmissionsschutz Verordnung) als Maßstab zu Grunde gelegt wurden und seitdem rechtlich gültig sind, sind absurd hoch und tragen dem Vorsorgeprinzip keinerlei Rechnung mehr.
Bereits heute haben wir ca. 5 Prozent elektrohypersensitive Mitbürger, mit z.T. massiven Beschwerden. Tendenz steigend.
Die jetzigen Grenzwerte müssen ersetzt werden durch medizinisch begründete Vorsorgewerte, die die athermischen Wirkungen mit einschließen.
Fordern Sie die internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung und die internationale Strahlenschutzkommission auf, Ihre Grenzwertempfehlungen aufgrund der aktuellen Studienlage unter Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips neu zu berechnen:
weact.campact.de/petitions/neuberechnung-der-gultigen-sar-grenzwerte
>>> Mehr aktuelle
Petitionen finden Sie hier.
Spruch des Monats
Wir haben das Glück, dass die politischen Beschlüsse in den USA dank der Globalisierung größtenteils durch die weltweite Markwirtschaft ersetzt wurden. Mit Ausnahme des Themas der nationalen Sicherheit spielt es kaum eine Rolle, wer der nächste Präsident sein wird. Die Welt wird durch die Marktkräfte regiert.
Alan Greenspan (US-Notenbank-Chef von 1987 bis 2006)
[Momentan wird die Welt wohl eher durch COVID-19 regiert]
Gesundheit und Ernährung
Im alten China galten nicht jene Ärzte als die besten, die am
meisten Patienten hatten; am angesehensten und wohlhabensten
waren diejenigen, die die meisten gesunden Menschen betreuten.
Das lag daran, dass Ärzte damals nur von ihren Patienten bezahlt
wurden, so lange diese gesund waren.
Unser heutiges nur so genanntes Gesundheitssystem lebt jedoch
von den Kranken; die Krankenversicherungen, kassenärztlichen
Vereinigungen, Pharmakonzerne und privatisierten Kliniken können
nur dann immer höhere Profite machen, wenn immer mehr Menschen
krank werden und es auch bleiben.
Naturmedizin liegt daher im Trend dieses Jahrhunderts.
"Dieses soll der Arzt wissen: die
Natur ist auch ein Arzt, eine Apotheke und eine Arznei. Ihr
soll der Arzt den Vortritt lassen."
Paracelsus
Was wir uns auf den Teller legen, hat enormen Einfluss. Mit
jedem Griff ins Einkaufsregal treffen wir Entscheidungen: Über
die Gesundheit unseres Körpers, die Haltungsbedingungen von
Tieren, den Zustand unserer Äcker und die Vielfalt der
Gemüsesorten am Marktstand. Ja, auch für den Klimaschutz.
In der industrialisierten Landwirtschaft werden 10 fossile
Kalorien in 1 Nahrungsmittelkalorie gepumpt.
Konsumenten haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie ihr Essen
hergestellt wurde. Doch viele Konzerne wollen genau das
verhindern und geben eine Menge Geld dafür aus.
Viele Lebensmittel verdienen diese Bezeichnung gar nicht. Hinzu
kommt die Herstellung, Verwertung und Verschwendung von
Lebensmitteln. Auch dieses System kann nicht als nachhaltig oder
gesund bezeichnet werden kann.
Die schädigende Wirkung vieler Chemikalien, denen der Mensch im
Alltag kaum ausweichen kann, ist längst bekannt. Wir werden
permanent vergiftet mit Strahlung, Pestiziden, Ausdünstungen,
Weichmachern, Lebensmittelzusätzen, Antibiotika, Dieselruß und
sonstigen Chemikalien – in Medikamenten, Lebensmitteln, zu Hause
und im Straßenverkehr.
Wir können nicht feststellen, ob Fleisch, Milch, Eier, Joghurt
oder Käse mit Gentechnik hergestellt wurden, also von Tieren
stammen, die mit gentechnisch verändertem Futter gefüttert
wurden. Auch Nanotechnologie in Lebensmitteln ist bislang ohne
Kennzeichnung!
Eine Milliarde (!) Euro hat die Lebensmittelindustrie
aufgewendet, und mit einer jahrelangen Kampagne die
"Ampelkennzeichnung" verhindert, die über 70% der
Verbraucher/innen wünschen.
Zuckerhaltige Getränke sind weltweit gesehen die Ursache für
184.000 Todesfälle pro Jahr. Mit der Ampel hätten Käufer/innen
auf einen Blick erkennen können, ob ein Lebensmittel viel,
mittel oder wenig Zucker, Salz und Fett enthält. Deshalb war die
Milliarde aus Sicht der Lebensmittelindustrie sehr gut
investiert – im Vergleich zu den drohenden Umsatzverlusten und
Gewinneinbrüchen. Denn plötzlich hätten die Verbraucher
vermeintliche Fitness-Produkte als Zuckerbomben entlarvt.
30.000 Lobbyisten, also fast 40 pro Europa-Parlamentarier,
sorgen in Brüssel dafür, dass die Demokratie zur Lobbykratie
mutiert.
Wir brauchen nicht nur eine Energiewende und eine
Gesundheitswende, sondern auch ganz dringend eine Agrarwende bzw. Landwende.
Massentierhaltung: Das Leben des Schweins
Das Leben des Schweins beginnt in der Schweinezuchtanlage. Dort werden die Sauen in Deutschland häufig zur Besamung in Kastenständen gehalten. Bis zu vier Wochen verbringen sie dort, ohne sich bewegen zu können. Dann kommen sie eine Weile in Gruppenhaltung und zur Geburt wieder in einen körpergroßen Käfig. Dort werden die Ferkel geboren. In der Natur würde die Mutter jetzt ein Nest bauen, die Ferkel beschnuppern, ihnen zeigen, wo es Essen gibt, sie aufziehen, wie es alle Säugetiere machen. Das alles ist dort nicht möglich.
Den Schweinen werden dann die Ringelschwänze abgeschnitten. In den Mastanlagen würde sie sich die sonst später gegenseitig abfressen: aus Stress und Langeweile. Außerdem werden den männlichen Ferkeln ohne Betäubung die Hoden herausgeschnitten. Die Schweine entwickeln sonst in ihrer Pubertät – also mit circa einem halben Jahr – einen bestimmten Ebergeruch. Solches Fleisch lässt sich nicht gut verkaufen.
Nach drei bis vier Wochen werden die Ferkel dann der Mutter weggenommen und kommen in einen Aufzuchtstall. Sie ziehen dann mehrmals um – entweder innerhalb eines Betriebes, oft aber auch zwischen mehreren Betrieben. Wie viel Platz sie haben, richtet sich nach ihrem Gewicht: Unter 50 kg haben sie 0,5 Quadratmeter Platz, das steigert sich bis 0,75 Quadratmeter pro Schwein mit 110 kg. Das ist dann auch das Schlachtgewicht.
heise.de/tp/features/Das-Leben-eines-typischen-Toennies-Schweines
Weidetiere helfen, das Klima zu schützen
Fleischfabriken sind eine Gefahr fürs ganze Land
Gerade hat der Bundesrat beschlossen, den umstrittenen Kastenstand in der Schweinezucht für mindestens weitere acht Jahre zu erlauben. Und bis zu 15 weitere Jahre dürfen fast zwei Millionen Muttersauen in engste Käfige gepfercht werden.
foodwatch.org/de/kastenstand-haltung-fuer-weitere-acht-jahre-erlaubt
Tönnies-Produkte raus
Der Fleischkonzern Tönnies wird zum Epizentrum des Coronavirus: über 1.500 Arbeiter*innen sind infiziert – mehr als ein Fünftel der Belegschaft. Fleischbetriebe wurden längst zur "erheblichen epidemiologischen Gefahrenquelle" erklärt.
Wir haben es hier mit zwei Phänomenen zu tun: die enge Verzahnung von Politik und Wirtschaft auf der einen Seite. Und eine Landwirtschaftsindustrie, die zu den größten Klimaschädigern Deutschlands gehört, auf der anderen Seite.
Seit Jahren beutet Tönnies Arbeiter*innen aus – für steigende Profite auf Kosten von Mensch und Tier. In der Pandemie wird das Handeln des Konzerns nun brandgefährlich.
Fordern Sie deshalb jetzt die Supermärkte Aldi, Lidl, Edeka und Co. dazu auf, alle Tönnies-Produkte aus dem Sortiment zu nehmen, bis der Konzern gerechte Arbeitsbedingungen schafft:
actions.sumofus.org/a/fleischindustrie
Für eine zukunftsfähige EU-Agrarreform
Wir brauchen eine ökologische Zukunft für die Landwirtschaft. Bauernhöfe, Tiere und Umwelt brauchen ambitionierte Politik, nicht leere Phrasen.
In den nächsten Monaten werden im Rat der Europäischen Union die Verhandlungen über die nächste Förderperiode der gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) unter der Leitung von Klöckner finalisiert: Es muss ein Kompromiss zwischen Rat, EU-Parlament und EU-Kommission ausgehandelt werden. Dabei entscheidet sich, wie die rund 60 Milliarden Euro pro Jahr in den kommenden sieben Jahren verteilt werden.
Mit den Fördergeldern und den weiteren GAP-Richtlinien wäre die Agrarwende in Europa zu stemmen. Ein weiterer Aufschub würden Höfe, Nutztiere und die Insekten nicht verzeihen.
wir-haben-es-satt.de
Es gibt kein richtiges Landwirtschaften im Falschen
Gene Drives: Technologie mit Katastrophenpotential
In einem offenen Brief rufen 78 Umwelt-, Agrar-, Tierschutz- und Entwicklungsorganisationen aus ganz Europa die EU-Kommission dazu auf, die Freisetzung sogenannter Gene Drive Organismen in der EU und international zu ächten. Mit dieser neuen Gentechnikanwendung können ganze Tierpopulationen und -arten in der Natur ausgerottet und umprogrammiert werden.
stop-genedrives.eu
umweltinstitut.org/gentechnik/eine-technologie-mit-katastrophenpotential
PET: Mikroplastik im Mineralwasser
Seit einigen Jahren gibt es immer wieder Hinweise darauf, dass sich aus Plastikverpackungen winzige Kunststoffpartikel lösen. 2018 etwa fanden Forscher*innen des „Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Münsterland-Emscher-Lippe“ (CVUA-MEL) in allen 38 getesteten Mineralwassern Mikroplastik. Dabei waren die Konzentrationen in Wasser aus PET-Flaschen besonders hoch. Den Forscher*innen zufolge „zeigen die Ergebnisse, dass Kunststoffverpackungen […] Mikroplastikpartikel emittieren können, die direkt vom Verbraucher aufgenommen werden.“ Eine weitere Studie fand ebenfalls 2018 in 93 Prozent der untersuchten Mineralwasserproben Mikroplastikpartikel.
Es gibt gute Gründe, auf Wasser aus Plastikflaschen zu verzichten
Es ist in Deutschland vollkommen unnötig, abgefülltes Wasser zu trinken. Das Leitungswasser ist hierzulande quasi überall bedenkenlos trinkbar und oftmals sogar von besserer Qualität als Wasser in Flaschen. Auch um den Mineralienbedarf zu decken, ist bei einer halbwegs ausgewogenen Ernährung kein Mineralwasser nötig.
Für die Umwelt ist Leitungswasser eindeutig besser: Herstellung, Transport, Recycling und Entsorgung von Wasserflaschen verbrauchen wertvolle Ressourcen und verursachen Treibhausgase. Hinzu kommt, dass Plastik, wenn es nicht ordnungsgemäß entsorgt wird, ein massives Umweltproblem darstellt.
utopia.de/ratgeber/wasser-plastikflaschen-gesundheit
Überfischung beenden!
Gesunde Fischbestände sind unverzichtbar für gesunde Meeresökosysteme, denn sie tragen dazu bei, dass die Meere ihre wichtige Funktion im globalen Klimasystem wahrnehmen können. Die Meere und Ozeane haben bereits 90 Prozent der überschüssigen Wärme der vergangenen 50 Jahre aufgenommen und bis zu 30 Prozent aller Kohlenstoffemissionen gebunden, darunter auch viele Millionen Tonnen CO2. Durch die dauerhafte Überfischung wichtiger Bestände wird das empfindliche marine Ökosystem anfälliger für die Auswirkungen des Klimawandels – und kann seine lebenswichtigen Funktionen nicht mehr aufrechterhalten.
94 international renommierte Meeres-, Klima- und Naturwissenschaftler/innen fordern deshalb ein Ende der Überfischung zum Schutz von Artenvielfalt und Klima. Die EU-Kommission, das EU-Parlament und alle EU-Mitgliedstaaten müssen die illegale Überfischung in diesem Jahr beenden.
Schreiben Sie noch heute Ihre Protestmail an Bundesfischereiministerin Julia Klöckner: Sie und ihre europäischen Kollegen müssen endlich anerkennen, dass nachhaltige Fischerei für die Gesundheit der Meere in Zeiten der Biodiversitäts- und Klimakrise von entscheidender Bedeutung ist:
duh.de/stopptrueckwuerfe
Ein Virus aus der Fischzucht:
Die Beliebtheit von Lachs verursacht schwere ökologische Probleme.
Schulkoffer Elektrosmog
Gesundheit und Wohlbefinden hängen von zahlreichen Faktoren ab. Die Auswirkungen von Umweltfaktoren wie Luft, Lärm und ionisierende Strahlung sind über viele Jahrzehnte bekannt und es wurden entsprechende Regelungen zu ihrer Begrenzung geschaffen. Beim Umweltfaktor Elektrosmog stehen wir diesbezüglich noch am Beginn.
Die Exposition gegenüber Elektrosmog, insbesondere im Funkbereich, nimmt im Alltag und auch in der Schule zu. Die Exposition von Kindern und Jugendlichen ist dabei aus verschiedenen Gründen besonders problematisch. Mit dem „Schulkoffer–Elektrosmog“ soll interessierten Pädagoginnen und Pädagogen die Möglichkeit gegeben werden, dieses neue und wichtige Thema mit den Schülern zu bearbeiten.
stop-smartmeter.at/Diverses/Flyer-Schulkoffer-Elektrosmog.pdf
Neue Studien zu oxidativem Zellstress
Empfehlungen zur nachhaltigen Ernährung
Lebensmittelskandale verstärken den Wunsch vieler VerbraucherInnen, die eigene Ernährung gesund und nachhaltig
zu gestalten.
Was jede(r) Einzelne tun kann, um die eigene Ernährung umwelt- und klimafreundlicher auszurichten:
Tipp 1: Öfter mal fleischlose Kost
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt aus gesundheitlichen Gründen eine vorwiegend pflanzliche Kost.
Tipp 2: Regionale und saisonale Produkte bevorzugen
Wer Produkte kauft, die in der Region erzeugt wurden, trägt dazu bei Treibhausgasemissionen zu verringern,
die beim Transport der Lebensmittel entstehen.
Tipp 3: Bio kaufen
Der CO2-Fußabdruck von konventionell erzeugtem Gemüse liegt etwa zehn bis 30 Prozent höher als der von Bio-Gemüse. Und gesünder ist es auch.
Tipp 4: Speisen klimafreundlich zubereiten
Wer mit dem Fahrrad statt mit dem Auto einkaufen fährt, keine überdimensionierte (und häufig halbleere) Tiefkühltruhe besitzt, trägt aktiv zum Klimaschutz bei.
Tipp 5: Weniger Wegwerfen
KonsumentInnen sollten selbst besser darauf achten, nur so viele Lebensmittel einzukaufen, wie sie verbrauchen und verderbliche Lebensmittel besser zu lagern.
Vegane Seitan-Rezepte
Umwelttechnologie + Erneuerbare Energien
Um das 21. Jahrhundert zu überleben, müssen wir unseren
Energieverbrauch in dem Maße durch Erneuerbare Energien
ersetzen, wie er im 19. und 20. Jahrhundert entstanden ist.
Wenn wir unsere natürlichen Energien nicht nutzen, so ist das
nur auf einen Intelligenzmangel unserer Spezies
zurückzuführen.
Idealtechnologien nutzen Ressourcen, die unbegrenzt verfügbar
sind, bei ihrer Nutzung nicht verschleißen, die regenerierbar
sind und nach deren Nutzung keine negativen Folgeeffekte
auftreten.
Umwelttechnologien sind Zukunftstechnologien.
"Wir brauchen weder die Atomkraft noch die Kohlekraft in
Deutschland", sagt Prof. Mojib Latif, Wissenschaftler und
Präsident der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome.
Solarstrom und Windenergie sind mittlerweile billiger als Strom aus
neuen Kohle- oder Atomkraftwerken und haben jedoch keine
Folgekosten. Grüner Strom ist trotz
Förderkosten günstiger für die Volkswirtschaft als fossiler
Strom. Müssten die fossil-nuklearen Energieträger ihre externen
Kosten wie für Schäden an Klima, Umwelt und Gesundheit
einpreisen, wäre die durchschnittliche Kilowattstunde
konventionell erzeugten Stroms mindestens 5 bis 6 Cent teurer!
Strom aus Solarzellen erspart der Atmosphäre im Vergleich zum
Normalstrom fast 90% der schädlichen Emissionen. Auch die
Meeresenergie wird immer noch stark unterschätzt.
Die erneuerbaren Energien sind im Jahr 2011 im Erzeugungsmix
erstmals an Kernenergie und auch Steinkohle vorbeigezogen und
zum zweitwichtigsten Energieträger bei der Deckung des
Strombedarfs aufgestiegen.
Die fluktuierenden Erneuerbaren Energien werden sich nicht
einfach in den bestehenden Markt integrieren lassen, denn immer
wenn Sonne und Wind in großem Umfang Strom liefern, sind die
Erlöse für die Stromerzeugung besonders niedrig. Daher sind
neben den technischen Aspekten die Spielregeln auf dem
Strommarkt ein wichtiger Faktor für das Gelingen der
Energiewende. Es sind also mittelfristig Veränderungen am
Marktdesign notwendig.
>>> Atomkraft wird nur in solchen Ländern
betrieben, auf deren Energiemärkten kein echter Wettbewerb
herrscht und Regierungen großzügige Subventionen dafür
verteilen. Die Subventionen für Atomkraft seit den 1970er Jahren
in Höhe von ca. 300 Milliarden Euro sind übrigens nie diskutiert
worden!
523 Milliarden Dollar wurden im Jahr 2011 rund um den Globus
fossile Energien gefördert. In Kohle, Atom & Co fließen
damit sechs Mal mehr Fördergelder als in Erneuerbare Energien!
Das ist ein sattes Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das geht aus dem Weltenergiebericht 2012 der Internationalen
Energie-Agentur (IEA) hervor. Die Weltbank geht sogar von mehr
als eine Billionen Euro klimaschädlicher Energiesubventionen
aus.
Allein ein stärkerer Ausbau der Erneuerbaren Energien kann bis
2020 mehr als 50 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich einsparen.
Wirtschaft und Verbraucher geben dann auch 10 Milliarden Euro
weniger für Energieimporte aus.
Wenn alle Standby-Schalter in Deutschland aus wären, würden wir
so viel Strom sparen wie in zwei Kernkraftwerken erzeugt werden.
Zukunftstechnologien
"Die Energiewende macht Strom billiger, nicht teurer",
sagt Prof. Dr. Claudia Kemfert (Leiterin der
Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für
Wirtschaftsforschung, Wirtschaftsexpertin auf den Gebieten
Energieforschung und Klimaschutz und Professorin für
Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of
Governance in Berlin).
Mehr bei
buecher.de/fachbuecher/kampf-um-strom/kemfert-claudia
Die Kernbotschaft des Weltklimarats: Um den globalen Temperaturanstieg unter 1,5°C zu halten, müssen alle fossilen Brennstoffe im Boden bleiben.
Allein die Sonne könnte heute die 3,6 fache Menge des
weltweiten Bedarfs an Energie decken, der Wind etwa die
Hälfte.
In einem verschämten Papier des BMZ ist nachzulesen, dass es
Entwicklungen gibt, die eine autarke Energieversorgung
ermöglichen, ohne auf fossile Primärenergie zurückgreifen zu
müssen. Der Hinweis auf die Nichtförderung dieser Technologien
spricht Bände. In Garching werden Milliarden in die
Fusionstechnologie der heißen Art gesteckt, doch Entwicklungen,
die von entscheidender Bedeutung sind, werden für den möglichen
Einsatz in Entwicklungsländern und Schwellenländern empfohlen.
Erdgas statt Kohle für den Übergang zu 100% erneuerbar
Gaskraftwerke haben nicht nur eine bessere Klimabilanz als
Kohle- und Atomkraftwerke, sondern sie lassen sich auch viel
besser steuern, also an ein schwankendes Angebot aus Wind- und
Sonnenstrom anpassen. Gas kann zudem genutzt werden, um als
Speicher von überschüssigem Solar- und Windstrom zu fungieren
(Power-to-Gas-Technologie).
Die erneuerbaren Energien müssen stets als Sündenbock für eine
fehlgeleitete Energiepolitik herhalten.
Steigende Energiepreise sind das Ergebnis des übermäßigen
Verbrauchs von Ressourcen. Die Finanzkrise basiert auf immer
wieder platzende Blasen und der Verschuldungswirtschaft. Was die
Lawine ermöglicht hat, ist eine auf billigem Öl und Gas
aufgebaute Gesellschaft. Wir brauchen dringend Alternativen,
denn unsere Gesellschaft steht an einem Scheideweg zwischen
Leben und Tod – und höhere Preise für Energie und Ressourcen.
Die Erneuerbaren Energien bieten die Lösung an; sie
garantieren Preisstabilität und Unabhängigkeit bis hin zur
lokalen Autarkie. Die natürlichen Energiequellen bieten
insgesamt 3078 mal so viel Energie, wie derzeit
weltweit benötigt wird!
Wichtig sind jetzt großzügige Investitionen in innovative
Umwelttechnologien und erneuerbare Energieprojekte!
Dann kann unser Energiebedarf sogar schon bis 2020 durch 100% Erneuerbare Energien
gedeckt werden.
Die fossile
Wirtschaft wird schon in Kürze ohnehin untergehen, gleich wie
viel Subventionen auch fließen mögen.
Einst wollten die Pferdekutscher die Eisenbahn und das Auto
verhindern. Der Kampf war vergeblich. Genau so aussichtslos ist
der Kampf der großen Energiekonzerne gegen die Wende hin zu
erneuerbaren Energien.
Grüne Technik
erobert mit großen Schritten Marktanteile – ihr Durchbruch steht
damit kurz bevor.
Der Solardeckel wird abgeschafft
Nach langem Hin und Her soll endlich der Solardeckel fallen. Der Bundestag hat beschlossen, die Förderobergrenze für Photovoltaikanlagen zu kippen. Ursprünglich war im EEG ein Stopp der Förderung vorgesehen, sobald der Zubau 52 Gigawatt erreicht. Dagegen hatte es monatelange Kritik gegeben.
Ohne die Änderung wären neue Solaranlagen aus der EEG-Einspeisevergütung gefallen, sobald Deutschland 52 GW Zubau erreicht. Aktuell erhalten neue Anlagen, die im Juni 2020 ans Netz gehen, 20 Jahre lang zwischen 7,00 und 9,17 Cent pro eingespeister Kilowattstunde. Die Höhe der Förderung hängt von der Größe der Anlage ab.
Solarmarkt wäre um die Hälfte eingebrochen
Umweltpolitiker und die Solarbranche waren gegen die vorgesehene Deckelung Sturm gelaufen. Die Solarwirtschaft hatte sogar Verfassungsklage erhoben und spricht von Milliardeninvestitionen, die wegen der Deckelung ausgeblieben seien. Experten schätzen, dass der Solarmarkt in Deutschland mit dem Förderstopp um mehr als die Hälfte geschrumpft wäre.
energyload.eu/energiewende/deutschland/solardeckel
Die durch den Corona-Lockdown verringerte Luftverschmutzung hat die Ertragskraft von Photovoltaikanlagen deutlich erhöht. Die saubere Luft führte dazu, dass mehr Sonnenlicht durchdrang und mehr Strom produziert wurde, wie Forscher des Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg gemeinsam mit Partnern des MIT und des Solarunternehmens Cleantech Solar nachgewiesen haben.
Die jüngste Ausschreibung von Marktprämien für Solarstrom aus Freiflächenanlagen war wieder mehrfach überzeichnet. Fast 80 Prozent der Bieter gingen leer aus. Der Marktpreis für den Solarstrom ist dadurch wieder gestiegen.
Das PV-Potenzial auf Dächern wird in den meisten Metropolregionen Deutschlands kaum ausgeschöpft. Dabei ist jedes neue Dach ohne Solaranlage eine vertane Chance für den Klimaschutz und eine verbrauchernahe Stromversorgung. Denn die große Mehrheit der Menschen in Deutschland wünscht sich Solarstrom vom Dach.
presseportal.de/pm/22265/4627377
So wie bei der letzten Wirtschaftskrise die Banken als systemrelevant erklärt wurden, sollten jetzt die erneuerbaren Energien als Grundlage des wirtschaftlichen Neustarts nach der Corona-Krise ebenfalls als systemrelevant erklärt werden.
Eigenversorgung: Energiewende selber machen
Die EEG-Umlage auf Eigenverbrauch ist klimapolitisch verantwortungslos.
Für echten Klimaschutz brauchen wir die Energiewende. Eine, bei der alle Bürger*innen mitmachen und selbst Ökostrom produzieren können. Doch die Hürden sind unnötig hoch. Energieforscher Prof. Volker Quaschning will das ändern.
Unterstützen Sie seine WeAct-Petition und machen Sie Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) klar: Wir brauchen ein Recht auf Eigenversorgung:
weact.campact.de/recht-auf-solare-eigenversorgung-hausgemachte-energie-fur-alle
So bekommen wir die Dächer voller Solaranlagen!
Grünen Wasserstoff nicht verheizen
Das Erzeugungspotenzial für grünen Wasserstoff in Deutschland ist laut der Studie auf 50 bis 150 TWh begrenzt – damit sei der prognostizierte Bedarf für 2050 nicht annähernd gedeckt. Um darüber hinaus den Erdgasanteil für die Gebäudewärme mit Wasserstoff zu decken, stiege die Nachfrage um weitere 25 bis 60 Prozent. Aus Sicht der Forscher sei die direkte Nutzung von elektrischer Energie die einzig mögliche Option für die Dekarbonisierung der dezentralen Wärmeproduktion.
Die Forscher des Fraunhofer IEE haben außerdem herausgefunden, dass eine Versorgung mit Wärmepumpen die Nachfrage von Wasserstoff um 150 – 400 TWh jährlich entlastet. Sie kommen zu dem Schluss, dass Wasserstoff für die Gebäudewärmeversorgung hinsichtlich Effizienz und Infrastrukturanforderungen am Schlechtesten abschneidet.
waermepumpe.de/gruenen-wasserstoff-nicht-verheizen
In der für die Klima-Allianz erstellten Kurzstudie „E-Fuels im Verkehrssektor“ empfehlen die Autoren andere Schwerpunkte zu setzen: „Klimafreundlicher Wasserstoff und seine Folgeprodukte werden aller Wahrscheinlichkeit nach nicht uneingeschränkt und nur zu hohen Kosten verfügbar sein.“
>>> Die Energieeffizienz von Wasserstoff und strombasierten Kraftstoffen ist vor allem durch die Umwandlungsverluste sehr schlecht. Strombasierte Kraftstoffe und Wasserstoff dürfen daher im Verkehr nur dort zum Einsatz kommen, wo eine direkte Stromnutzung durch Batterie oder Stromabnehmer nicht möglich ist. „Im Verkehrssektor sind dies der Flug- und Seeverkehr.“
Der momentane Wasserstoff-Hype wird vornehmlich von der Ölindustrie angetrieben, die auf diese Weise im Geschäft bleiben will.
Parkplatz mit faltbarer Solaranlage überdacht
Die St. Gallisch-Appenzeller Kraftwerke haben auf dem Parkplatz der Luftseilbahn Jakobsbad-Kronberg im Osten der Schweiz ein solares Faltdach gebaut. Die Anlage spendet Schatten, wenn die Sonne scheint und sichert sich selbst, wenn es stürmt.
Der 4.000 Quadratmeter große Parkplatz der Luftseilbahn in Jakobsbad-Kronberg ist mit einem Solargenerator überdacht. Das Besondere ist, dass die Anlage als Faltdach konstruiert ist. Sie fährt aus, wenn die Sonne scheint und produziert dann nicht nur Strom, sondern sorgt auch dafür, dass die Autos der Fahrgäste der Seilbahn im kühlen Schatten stehen.
350 Megawatt Solarstrom pro Jahr
Mit der Anlage haben die SAK und der Betreiber, die Luftseilbahn Jakobsbad-Kronberg, ein Leuchtturmprojekt realisiert. Denn für die Energiewende und den Ausbau der Photovoltaik sind solche bereits versiegelten Flächen bestens geeignet. Bei der üppigen Überdachung von großen Parkplätzen mit Solaranlagen besteht die Möglichkeit, viele Module auf schon erschlossenen Flächen zu installieren und so einen großen Teil des künftigen Strombedarfs abzudecken.
erneuerbareenergien.de/schweizer-parkplatz-mit-faltbarer-solaranlage-ueberdacht
Erneuerbare Energie in Steinen speichern
Innovationen:
Zehn kühne Technik-Ideen für eine grüne Zukunft
Unterdrückte Erfindungen:
Beispiele für Erfindungen die gezielt verhindert worden sind.
Vortragsdatenbank mit Fachinformationen aus 43 Themengebieten
Die dezentrale Energiewende
Die Energiewende könnte am ehesten gelingen, wenn sie
überschaubar dezentral beginnt, denn dezentrale Energiesysteme mit Erneuerbaren Energien führen zu einer Aufweichung bzw. Umkehr des stark hierarchischen, konventionellen Systems.
Immer wieder wird der Ausbau der Stromnetze gefordert. Im Vordergrund der öffentlichen Diskussion
stehen dabei noch immer die sogenannten Stromautobahnen, die den
Offshore-Windstrom in die Verbrauchszentren im Süden der
Republik leiten sollen. Dort wurden und werden durch die
Abschaltung von Kernkraftwerken zentrale Erzeuger vom Netz
genommen, für die man Ersatz bereitstellen will. Dabei gibt es
auf politischer Ebene die grundsätzliche Idee, die
Kernkraftwerke durch große Windkraftparks zu ersetzen, die als
Offshore-Anlagen außerhalb des Sichthorizonts der Verbraucher
aufgestellt werden sollen.
Die Neutrassen sollen 2.800 Kilometer umfassen. Zudem ist im
vorhandenen Höchstspannungsnetz auf 2.900 Kilometern eine
Netzverstärkung vorgesehen. Die Kostenschätzungen für den
Trassenausbau liegen bei zehn Milliarden Euro. Wie bei
Großprojekten nicht anders zu erwarten war, werden inzwischen
für die Ausbaukosten des Übertragungsnetzes deutlich höhere
Zahlen genannt. Falls die Leitungen als Kabel verlegt werden,
erhöhen sich die Kosten zudem noch um einen Betrag, den derzeit
niemand näher spezifizieren mag.
Im Zusammenhang mit der Energiewende lässt sich über dezentrale
Strukturen mit einzelnen Haushalten oder kleinen Gruppen von
Haushalten die Energieversorgung geradezu neu erfinden. Damit
könnte das Vorgehen in vielen Details der historischen
Entwicklung vor etwa einhundert Jahren folgen. Um die so
entstehenden Mikronetze könnten sich Cluster bilden, die von
lokalen Strukturen dann wieder in überregionale Systeme wachsen.
Dass große Teile der Energiewirtschaft sich vor einer solchen
Entwicklung fürchten, ist nachvollziehbar. Schließlich wollen
die Stromkonzerne die Kontrolle über den Strom behalten.
Mehr bei
heise.de/tp/artikel/39/39051/1.html
Energiegenossenschaften gründen
Von der Strom- zur
Energiewende
>>>
Acht Tipps für ein
besseres EEG
Elektromobilität
Bald fahren eine Milliarde Fahrzeuge auf der
Welt. Damit überollt der Autoverkehr alle globalen
Klimaschutzbemühungen. Etwa ein Viertel aller Treibhausgasemissionen in der
EU entfällt auf den Verkehrssektor. Der Antrieb und die Größe
unserer Fahr- und Flugzeuge stoppen unsere Zukunft. Ohne eine
vollständige Dekarbonisierung des
Verkehrssektors können wir unsere Klimaziele nicht erreichen.
Elektrofahrzeuge bieten eine große Chance, sich von fossilen
Energieträgern im Mobilitätssektor zu lösen. Sie können als
Stromspeicher für erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Nur
ca. 0,5% des Gesamtstroms bzw. 160 Windräder reichen
für eine Million E-Autos. Mit dem globalen Windpotenzial
können 200 mal mehr Autos geladen werden, als es zur Zeit gibt.
Die Ladestationen sollten direkt bei den Wohnhäusern sein.
Wichtig ist auch, dass sich das Elektroauto unabhängig von den
Ladeinfrastrukturen der Stromkonzerne an jeder normalen
Steckdose mit echtem
Ökostrom laden lässt!
Entgegen mancher Behauptungen ist die Effizienz von Elektroautos
selbst beim heutigen Strommix schon deutlich besser ist als bei
konventionell betriebenen Fahrzeugen. Hinzu kommt, dass wir
jährlich einen mehrstelligen Milliardenbetrag für Ölkraftstoffe
in Länder transferieren, die mit diesen Erträgen Waffen kaufen bzw. Kriege führen.
Der E-Motor ist keine reine technische Fortschreibung des Verbrennungsmotors in "anderem Gewande". Er eröffnet neue Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten – zum Teil auch solche, die wir heute noch gar nicht kennen. Die Möglichkeiten steigen mit der technischen Weiterentwicklung seiner „Energiequellen“: der Rekuperation, der PV und nicht zuletzt auch des Akkus.
Elektroautos reichen mit ihren Reichweiten schon jetzt für
den Alltag.
Elektroautos reichen mehr als genug für 80% der Tage und für 80%
der Bevölkerung im Alltag. Für die 20% der anderen Tage und für
20% der anderen Personen gilt es, auch unabhängig vom
Elektroauto geeignete Mobilitätskonzepte zu finden. Die
Reichweite ist für den Alltag meistens ausreichend und sie wird
mit dem Fortschritt der Technik noch zunehmen.
Verbrennungsfahrzeuge sind hingegen für den Alltag oft
übermotorisiert. Autos werden im Schnitt maximal drei Stunden
pro Tag bewegt, also gibt es genug Zeit zum Laden der Akkus.
Der Anstieg des Ölpreises wird die Verkehrsordnung erschüttern.
Die meisten Experten sind sich einig: Wir fahren in Zukunft mit
Strom.
Elektromobilität hilft dabei, nationale wie internationale
Vorgaben bei Emissions-Grenzwerten zu erfüllen. Dazu tragen
technische Vorteile wie der hohe Wirkungsgrad und
Energierückgewinnung (Rekuperation) bei. Vor diesem Hintergrund
sind die Umweltvorteile der Elektromobilität ein wesentlicher
Treiber der Elektromobilität – von CO2-Einsparungszielen gar
nicht zu reden. Das E-Auto muss also schon allein deswegen
kommen, damit die wirtschaftliche mit der ökologischen
Entwicklung in Einklang gebracht werden kann. Mit regenerativen
Energien schlägt der Elektromotor jedes Bedarfsmenetekel.
Auch die Akkus können mit regenerativen Energien hergestellt
werden.
Legislative Handlungen wie die Einführung emissionsarmer oder
-freier Zonen und andere veränderte politische Rahmenbedingungen
können den Ausbau der Elektromobilität beschleunigen.
Elektroautos vermitteln ein ganz anderes Fahrgefühl
Elektrofahrzeuge zu fahren macht großen Spaß. Man drückt aufs
Strompedal und es beschleunigt mit hohem Drehmoment ohne
irgendeine Unterbrechung. Auch beim starken Beschleunigen
verbrauchen Elektromobile relativ wenig Energie verglichen mit
Verbrennern.
Laut einer Umfrage können sich bereits 74% der Deutschen
vorstellen, ein reines Elektroauto zu kaufen. Potenzielle Käufer
wissen jedoch noch zu wenig über die Vorteile der
Elektromobilität.
Elektromobilität gehört zu den der wichtigsten Megatrends.
Wir sind jene Generation, die den großen Wechsel mit vollziehen
werden. In einigen Jahren werden wir uns daran erinnern, wie es
war, die ersten Elektroautos zu fahren, während es für jüngere
Menschen unvorstellbar sein wird, dass wir jemals mit Benzin
oder gar Diesel gefahren sind. Über unsere Erfahrungen wird man
später schmunzeln, so wie wir jetzt über die ersten dampfenden
Benzinmotoren in Museen staunen.
Das Elektroauto ist nicht so neu, wie oft angenommen
Tatsächlich war es das erste Fahrzeug auf den Straßen – noch vor
dem Verbrennungsmotor von Karl Benz. Anfang des 20. Jahrhunderts
gab es in den USA fast doppelt so viele Elektrofahrzeuge wie
Benziner. Rund 34.000 Elektrofahrzeuge registrierten die USA um
1900. Es gab weltweit über 565 Marken von Elektroautos. Um 1920
kam mit dem Otto-Motor, begleitet von reichlich Werbung, die
Verdrängung der E-Mobilität.
Gerade formieren sich kleine Anbieter, die mit günstigen
Umrüstungen dafür sorgen, dass geringere Preise für Elektroautos
schon kurzfristig realisierbar sind.
Die deutschen Autobauer haben diese Autozukunft jedoch allesamt
verschlafen, obwohl hierzulande Werner von Siemens vor 125
Jahren schon weltweit das erste E-Auto gefahren ist. Nun liegt
Asien vorn, China ist Weltmarktführer in der Elektromibilität.
Auch die USA investieren 37 mal mehr für die Elektromobilität
als das Autoland Deutschland.
Auf den Automessen stehen die üblichen Elektro-Prototypen der
Autoindustrie, die aber in nächster Zeit (mit wenigen Ausnahmen)
nicht käuflich sein werden – schon gar nicht in Großserie zu
bezahlbaren Preisen. Die Autoindustrie lenkt alle fünf Jahre mit
neuen Heilsversprechen davon ab, dass sie mit ihrem aktuellen
Fahrzeugangebot die EU-Klimaschutzauflagen nicht erfüllt. Die
Automobilindustrie setzt auf Lobbyismus. Immer wieder gelingt es
ihr, Umweltauflagen abzubügeln oder
zu verwässern.
Die Neuwagenpreise haben sich seit 1980 verdreifacht. Hersteller
nutzten zunehmend Worte wie etwa "umweltfreundlich". Doch eine
echte Innovation fand bislang nicht statt.
Aus einem Leserbrief an den Umweltbrief:
"Ich selbst, ich kann es bei Ihnen
vielleicht einmal loswerden, bin über die Autoindustrie sehr
verärgert, die es m.E. einfach nicht schafft, den CO2-Ausstoß
zu senken. Obwohl ich Autofan bin, finde ich kein Auto mehr,
das mich interessieren könnte!"
Ökolabel für Autos: Jetzt sollen auch Autos per
Buchstabencode und Farbskala benotet werden. Doch der Plan der
Bundesregierung entwickelt sich zu einer umweltpolitischen
Farce: Kleinwagen werden benachteiligt, Spritschlucker erhalten
Bestnoten, denn schwere Autos dürfen nach Vorstellung des
Wirtschaftsministeriums mehr Kohlendioxid ausstoßen als leichte.
Besser wäre ein Punktesystem mit CO2-Gutscheinen, mit denen
Hersteller die Strafen für ihre Dickschiffe ausgleichen
dürfen. Denn SUVs werfen mehr Gewinn ab als vergleichbare
klassische Personenwagen oder gar Kleinwagen. Wegen fehlender
Transparenz bei den neuen Pkw-Labels zur Kennzeichnung des
Energieverbrauchs hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) rechtliche
Schritte gegen das Bundeswirtschaftsministerium eingeleitet.
Siehe dazu auch Klimakiller Dieselmotoren
Das CO2-Label für Pkw ist eine Täuschung der Verbraucher.
Frankreich macht es besser, denn dort werden alle Autos nur nach
ihrem absoluten Spritverbrauch und den CO2-Emissionen
klassifiziert – ohne weitere "Hintertürchen" wie Gewichtsklasse
etc.
Die Akkumulatoren der Zukunft sind primär als Energiezellen
eines Elektrofahrzeuges zu betrachten, sekundär werden sie als
Pufferspeicher der Energieerzeuger fungieren.
>>> Das Max-Planck-Institut hat errechnet, dass 50
Millionen Elektroautos mit je 100 kWh Kapazität den (nicht nur
elektrischen!) Primärenergiebedarf von ganz Deutschland für
einen halben Tag speichern könnten.
213.133.109.5/wb/pages/elektromobilitaet.tv.php
Das Elektroauto muss nicht zu 100% alle Personenwagen mit
Verbrennungsmotor ersetzen, um als erfolgreiche Alternative
wahrgenommen zu werden. An Elektromobilität führt mittelfristig
kein Weg vorbei. Dabei ist ein elektrischer LKW genauso
interessant wie das Elektro-Fahrrad.
Elektromobilität darf jedoch nicht als Feigenblatt dienen,
sondern ein wirklicher Umbau des Verkehrssektors ist wichtig –
ohne Atom- und Kohlekraft, aber mit Erneuerbaren Energien.
Versäumen die Hersteller, die Stromversorgung nachhaltiger zu
gestalten, könnten Umweltverbände künftig allzu leicht Boykotte
lostreten.
Zu einer zukunftsfähigen E-Mobilität gehören allerdings nicht
nur Autos, sondern auch Elektro-Eisenbahnen, E-Busse,
Elektro-Fahrräder, E-Motorräder und E-Motorroller.
Die Zukunft fährt erneuerbar oder gar nicht. Die
Reichweiten der nächsten Elektroauto-Generation wird bei über
500 Kilometern liegen.
"The biggest
game-changer will be electric vehicles."
Bill Ford (Ford Motor Company, April 2010)
Umweltschützer, Zukunftsforscher und Politiker sind sich schon
lange einig: Der Elektromotor wird die Vehikel der Zukunft
antreiben.
Elektrisch mobil mit eigenem Strom
Bereits mit dem heutigen Strommix sind E-Autos den Verbrennern überlegen, was die Klimafreundlichkeit angeht, das hat eine aktuelle Studie im Auftrag von Transport & Environment ergeben, der europäischen Dachorganisation von Verkehrs- und Umweltorganisationen. Selbst ein in Polen fahrendes E-Auto mit einer in China hergestellten Batterie stößt über seinen Lebenszyklus hinweg 28% weniger CO2 aus als ein Benziner. Und das ist angesichts des Strommixes in Polen und China der ungünstigste Fall in der EU. Eine andere, umfangreiche Studie dreier Universitäten hat das bestätigt und festgestellt, dass in 95% der Welt Elektroautos bereits heute besser für das Klima sind. Das heißt aber nicht, dass es nicht noch viel besser geht. Denn je höher der Anteil an erneuerbaren Energien am Strommix, mit dem das Auto beladen wird, desto besser für das Klima.
Und auch die Zahl öffentlich zugänglicher Ladepunkte ist mit 20.000 gar nicht so gering wie viele denken. Ganz abgesehen davon, dass es am Thema vorbeigeht, sich nur auf die Ladesäulen im öffentlichen Raum zu fixieren. Denn die alte Tankstellenlogik greift für die Elektromobilität nicht mehr. Neben den – weiterhin wichtigen – öffentlichen Ladepunkten spielen private Ladestationen an Wohnhäusern, auf Unternehmensparkplätzen und in Tiefgaragen in Zukunft die Hauptrolle.
Mit dem eigenen Strom unterwegs
Die Vorteile für Umwelt und Klima können durch die Nutzung von Grünstrom noch weiter gesteigert werden, und beladen werden die Autos über eine dezentrale Infrastruktur – unter anderem am eigenen Wohnhaus.
Das Elektrofahrzeug mit selbst erzeugtem Solarstrom beladen, ist ebenso sauber wie kostengünstig. Als Voraussetzung benötigen sie ein Dach für eine PV-Anlage, d.h. sie sollten Besitzer eines Eigenheims sein. Die meisten Dächer sind für eine Solaranlage geeignet, und wenn das Dach nicht gerade nach Norden ausgerichtet ist, erzeugen die Photovoltaik-Module in der Regel genug Strom für das Haus und das E-Auto. Damit nicht der größte Teil des erzeugten Stroms im Netz verschwindet, und der Betreiber der PV-Anlage dann doch teuren Strom zukaufen muss, um etwa sein Auto zu beladen, gehört ein Stromspeicher zur Grundausstattung.
Elektrofahrzeug in das eigene Energie-Ökosystem einbinden
Über den Speicher kann dann das Elektrofahrzeug in das Energie-Ökosystem für die Eigenversorgung eingebunden werden. Das funktioniert zum einen über die Wallbox als Ladestation für Zuhause. Wie andere Stromverbraucher im Haus auch wird sie wenn möglich direkt von der PV-Anlage oder dem Speicher mit Strom versorgt. Darüber hinaus benötigter Ladestrom kommt aus dem Stromnetz.
Mehr von Stephan Hiller bei
energyload.eu/ladestationen-infrastruktur/senec-heimspeicher-ladestation
Kaufprämie für Elektroautos steigt auf 9.000 Euro
Die deutsche Bundesregierung will ein Corona-Konjunkturpaket auf den Weg bringen, in dem es auch um die Förderung der Elektromobilität geht. Unter anderem steigt die Kaufprämie für Elektroautos auf 9.000 Euro, indem der staatliche Anteil verdoppelt wird. Die neuen Regelungen könnten rückwirkend ab 4. Juni 2020 gelten.
energyload.eu/elektromobilitaet/finanzierung/kaufpraemie-elektroautos-2020
Überblick: Alle Elektroautos 2020
Interview mit einem Elektromobilisten der ersten Stunde
Kreishandwerksmeister Hermann Waldorf aus Hillesheim erklärt im Interview, warum er schon relativ früh auf E-Mobilität setzte und welche Erfahrungen er in den ersten zehn Jahren damit gemacht hat. Außerdem schildert Waldorf seine Pläne für eine nachhaltige Unternehmenszukunft.
energieagentur.rlp.de/ein-elektromobilist-der-ersten-stunde
CO2: Was Autoherstellern 2021 droht
Autohersteller müssen 2021 mit Bußgeldern in Höhe von 11,4 Milliarden Euro rechnen, wenn sie die CO2-Ziele der EU überschreiten.
Kein Autohersteller ist derzeit auf dem Weg, die EU-Ziele zu erreichen, da der Transportsektor immer noch für 24% der jährlichen globalen CO2-Emissionen verantwortlich ist.
Gemessen an den Verkäufen und den durchschnittlichen Emissionen pro Marke ist die Daimler AG am weitesten vom Ziel entfernt und könnte daher im Jahr 2021 mit einer Geldbuße von 13,3 Milliarden Euro belegt werden, während die Volkswagen Group sage und schreibe 88,6 Milliarden Euro aufwenden müsste, um ihre CO2-Emissionen bis 2019 auszugleichen.
netbet.de/emissionsbericht-der-automobilindustrie
cache.pressmailing.net/PM_Auto-Emissionen_Strafzahlungen.pdf
Übrigens: Sogar die relativ neuen Autos überschreiten die gesetzlichen Grenzwerte für das Diesel-Abgasgift Stickstoffoxid (NOx) teilweise um ein Vielfaches. Software-Updates sind bei den gemessenen Modellen weitgehend wirkungslos.
In den letzten Wochen haben sich die Hinweise verdichtet, dass die Luftverschmutzung die Auswirkungen einer Covid-19-Erkrankung erheblich verstärkt.
duh.de/deutsche-umwelthilfe-stellt-neue-alarmierende-abgasmessungen-an-diesel-pkw
Stoppen Sie jetzt die Beimischung von Palm- und Sojaöl zum Biodiesel:
duh.de/regenwald-protest
Klimakrise
Foto: General.Knowledge2
Auf unserer Erde findet gegenwärtig ein tief greifender
Klimawandel statt, der uns in eine Klimakrise geführt hat.
Insbesondere die Polargebiete erweisen sich als extrem sensibel
gegenüber geringsten Klimaänderungen. Dies hat weitreichende
Folgen, denn sie spielen eine bedeutende Rolle für das globale
Klimageschehen.
Das Klima verändert sich schneller als unser Wissen – und der
Klimawandel wirkt immer noch abstrakt für die Menschen, denn zu
spüren bekommen wir ihn nur durch Extremwetterereignisse.
Diese werden in Zukunft nur noch häufiger und heftiger auftreten.
Je länger die notwendigen Klimaschutzmaßnahmen aufgeschoben werden, desto höher wird der Preis, den wir alle zahlen müssen.
Die Überlebensfrage der Menschheit
Schon 2020 ist die Arktis im Schnitt beinahe zehn Grad wärmer als im Mittel der letzten hundert Jahre. Deshalb tauen die Permafrostböden in Sibirien gerade jetzt dramatisch auf und setzen Methan frei. Ein Methan-Molekül ist mehr als 20mal so klimaschädlich wie ein CO2-Molekül. Was wir heute für oder gegen den Klimawandel tun, hat Auswirkungen auf Jahrhunderte und Jahrtausende.
Nicht nur die Arktis schmilzt schon heute dreimal schneller, als es die Gletscherforscher noch vor zehn Jahren befürchtet hatten, auch die Antarktis schmilzt dramatisch.
Sollten Arktis und Antarktis komplett wegschmelzen, dann steigt der Meeresspiegel um bis zu 70 Meter!
Das Grönland-Eis wird seinen Kipp-Punkt spätestens erreichen, wenn die globale Erwärmung um 1,8 Grad zugenommen haben wird. Das Verschieben des Golfstroms, ein weiteres Abholzen des Amazonas-Waldes oder weiterhin brennende Wälder in Australien wären zusätzliche Kipp-Punkte, bei deren Erreichen es kein Zurück mehr gibt, befürchtet die Klimawissenschaft.
Es liegt an uns Heutigen, in den nächsten zehn Jahren noch das Schlimmste zu verhindern, wenn wir unsere Zivilisation behalten wollen. Das ist die Gnadenfrist, die wir für den 100%-Umstieg auf erneuerbare Energien noch haben. Wohl noch nie in der Menschheitsgeschichte hatte eine Generation so viel Macht, aber auch so viel Verantwortung für die nächsten Generationen.
heise.de/Die-Ueberlebensfrage-der-Menschheit
Unkontrollierbares Klimachaos droht, wenn der CO2-Ausstoß nicht schneller sinkt. Klimawissenschaftler und normale Menschen merken, da passiert gerade etwas – und drastischer vielleicht, als auch von Klimaexperten vor fünf, sechs Jahren angenommen.
Hitzewellen, Trockenheit, Waldbrände, Einbußen der Landwirtschaft in den Ernten. Wir sind jetzt bei einem Grad Temperaturerhöhung weltweit. Das heißt, bei 1,5 Grad wird das noch deutlich mehr und bei zwei Grad nochmal doppelt so viel wie wir jetzt schon haben, bei drei Grad eben dreimal so viel wie bisher.
Im IPCC Bericht von 2018 steht sogar, dass wir uns selbst bei zwei Grad Temperaturerhöhung ernsthaft Gedanken machen müssen um solche Kipppunkte. Also, dass es dann Änderungen gibt, die wir nicht mehr rückgängig machen können.
Dürre bereitet Bürgern Sorgen
Nach den beiden Dürrejahren 2018 und 2019 hat die Trockenheit im Frühjahr 2020 die Situation in unseren Wäldern weiter verschärft. Der Mai 2020 ist im globalen Mittel bisher der wärmste seit Ende der 1970er Jahre gewesen.
Eine Befragung der forsa Politik- und Sozialforschung (Berlin) bei 1.029 Personen ab 14 Jahren untermauerte, dass die Folgen der Dürre für die Bürger spürbar werden und Ängste schüren können.
Die Befragungsergebnisse zeigen einmal mehr, dass konsequentes Engagement für den Klimaschutz und geeignete Anpassungsmaßnahmen keinen Aufschub dulden.
dbu.de/123artikel38694_1320.html
Kohleausstieg ist viel zu langsam
Kein Aufbruch in eine zukunftsfähige Wirtschaft. Regierungen und Konzerne weigern sich immer noch, wirksam gegen die klimatische Bedrohungen zu handeln.
Die Groko geht vor der Kohle-Lobby in die Knie, denn das Kohleausstiegsgesetz der Bundesregierung erweist dem Klimaschutz einen Bärendienst: Die Kohlekonzerne erhalten großzügige Entschädigungen und dürfen ihre Kohlekraftwerke trotzdem bis ins Jahr 2038 weiterbetreiben. Von 2020 bis 2040 entstehen so 134 Millionen Tonnen CO2 mehr, als im Klimaschutzgesetz vorgesehen – und damit werden wir auch das 1,5 Grad-Klimaziel nicht erreichen können.
Die im Vorfeld ausgehandelten pauschalen Entschädigungen für die Betreiber der deutschen Braunkohlekraftwerke sind nach einer Analyse des Öko-Instituts zu hoch.
duh.de/klimaklage
oeko.de/pauschale-entschaedigungen-fuer-braunkohlekraftwerke-nicht-ange-messen
Das Bauen verbieten?
Schon lange gilt das Dogma des Bauens und der Mythos vom Eigenheim treibt Bauherren in die Schulden. Aktuell aber werden sogar ganze Stadtviertel neu geplant: in Hamburg Oberbillwerder und Freiburg Dietenbach sollen dafür Äcker und Wiesen verschwinden. In Frankfurt, Berlin und München gilt »Verdichtung um jeden Preis« und das bedroht Altbauten und Kleingärten. Auf dem Land treibt das Baukindergeld die Bauwut an, dabei bräuchten wir eine Bauscham, denn das Bauen ist extrem klimaschädlich.
Der Flächenverbrauch könnte durch verbindliche Obergrenzen auf Null gesenkt werden – durch Umbauen über Nichtbauen bis zu neuen Wohnformen.
oekom-crowd.de/projekte/verbietet-das-bauen
Der erhöhte Flächenverbrauch ist auch ein Grund für Pandemien.
>>> Interaktive Klima-Entwicklungen bis 2100
Leben in der Klimakrise: Jahrhundertfluten im Jahrestakt
>>> Interessant angesichts dieser Tatsachen: Die EU-Staats- und Regierungschefs einigten sich auf Klimaneutralität 2050 – ein Zeitpunkt, an dem laut Pentagon-Report unsere Zivilisation dann schon nicht mehr existieren dürfte. Politiker tun eben gern so als ob was was tun würden.
Atomkraft
© editor64 (CC BY-NC-SA 2.0)
Akw Garching muss aus bleiben!
Der Forschungsreaktor FRM II in Garching wird illegal betrieben. Nun wurde auch noch unbeabsichtigt mehrere Tage lang Radioaktivität freigesetzt. Der Meiler ist derzeit vom Netz – das muss er bleiben!
Im Forschungsreaktor Garching sind aufgrund eines Montagefehlers im März und April innerhalb weniger Tage so hohe Mengen des radioaktiven Kohlenstoffnuklids C14 entwichen, dass der Jahresgrenzwert bereits um 15 Prozent überschritten ist. Derzeit steht der Reaktor aufgrund der Corona-Krise still. Die bayerische Atomaufsicht darf die Wiederaufnahme des Betriebs auf keinen Fall genehmigen, denn das würde die zusätzliche Strahlenbelastung für die Anwohner*innen weiter in die Höhe treiben.
„Der Reaktor läuft seit Jahren illegal und muss jetzt endlich ein für allemal abgeschaltet werden!“, fordert das Umweltinstitut München nach dem Störfall. In dem Reaktor wird nämlich hoch angereichertes Uran eingesetzt. Laut Umweltinstitut lagern deshalb „direkt vor den Toren Münchens inzwischen mehr als 300 Kilogramm waffentaugliches Uran“.
ausgestrahlt.de/blog/garching-muss-aus-bleiben
umweltinstitut.org/atom/radioaktive-freisetzung-am-garchinger-reaktor
Klimaschutzbremser Atomkraft
In Wien wurde der Welt-Statusreport der Atomindustrie präsentiert. Der Report stellt jährlich aktuelle Entwicklungen und Statistiken rund um die nukleare Energieerzeugung zusammen. Ein Blick in die Zahlen und Fakten zeigt, dass Neubauten von Atomkraftwerken wirtschaftlich nicht mit Erneuerbaren Energien konkurrieren können. Geld, das trotzdem in die Atomkraft fließt, fehlt somit für effizienten Klimaschutz.
umweltinstitut.org/investitionen-in-atomenergie-schaden-dem-klima
Atommüll-Lagerstätten
Eine Karte von Atommüll-Lagerstätten zeigt, wie viel Atommüll in Deutschland in "Zwischenlagern" untergebracht ist.
umweltinstitut.org/Plakat_Atommuellkarte_web.pdf
Und es sind neue CASTOR-Transporte ab 2020 geplant:
castor-stoppen.de
"Kernfusion ist die meistversprechende Technologie der Zukunft – und dies wird auch ewig so bleiben."
(Witz unter Physikern)
Umwelt und Finanzen
"Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft, die
Intellektuellen, die ganze Gesellschaft dürfen sich nicht
kleinmachen und kleinkriegen lassen von der internationalen
Diktatur der Finanzmärkte, die es so weit gebracht hat,
Frieden und Demokartie zu gefährden."
Stéphane Hessel (Empört euch!)
BlackRock ist Nachhaltigkeitsberater der EU
Die EU-Kommission arbeitet derzeit eine Richtlinie aus, wie die Finanzwelt ökologischer und sozialer gestaltet werden kann. Nun hat die EU-Kommission ausgerechnet BlackRock zum offiziellen Berater für Nachhaltigkeit gemacht – den vielleicht schmutzigsten Finanzinvestor der Welt.
Konkret soll BlackRock's „Financial Markets Advisory“-Einheit der EU-Kommission Antworten auf die Frage liefern, wie die drei zentralen Faktoren zur Messung von Nachhaltigkeit – Umwelt, Soziales und Governance – sowie diesbezügliche Risiken in die Geschäftsstrategien und Anlagepolitik von Banken integriert werden können.
Dieser Schritt ist aus mehreren Gründen hochproblematisch – und er bedroht das Vorhaben der EU, Finanzströme nachhaltiger zu gestalten. Denn der Vermögensverwalter BlackRock erhält so direkten Zugang zur EU-Gesetzgebung – und kann dabei eigene Interessen durchsetzen. Die Frage, wie künftige EU-Regelungen zu grünen Finanzen ausgestaltet sind, hat massiven Einfluss auf die Unternehmen und Banken, an denen BlackRock beteiligt ist, sowie auf die Fonds, die BlackRock verwaltet. Somit wirkt sich die Sustainable-Finance-Strategie der EU direkt auf das eigene Geschäft von BlackRock aus.
Laut Guardian hielt BlackRock im Oktober Aktien von fossilen Unternehmen im Wert von 87,3 Milliarden US-Dollar. BlackRock ist ein Top-Drei-Investor in allen acht der größten Ölfirmen der Welt! Diesen, aber auch zahlreichen anderen Unternehmen an denen BlackRock beteiligt ist, droht ein massiver Schaden, sollten sie ihre Geschäftsmodelle nicht ändern und sich die EU mit einer ambitionierten Strategie für nachhaltige Finanzen durchsetzen.
Die EU macht damit den Bock zum Gärtner: Sie holt sich einen Akteur ins Haus, der nicht objektiv ist, sondern der ein Geschäftsinteresse daran hat, die Sustainable-Finance-Strategie der EU zu verwässern. Damit setzt die EU-Kommission ihre eigenen Ziele in Sachen Sustainable Finance aufs Spiel.
finanzwende.de/blog/den-bock-zum-gaertner
Wieso BlackRock ungeeignet ist
BlackRock ist der weltweit größte Antreiber der Klimakrise.
Der Finanz-Gigant ist der weltweit größte Investor in fossile Brennstoffe, einschließlich neuer Kohlekraftwerke – und damit das größte Hindernis auf dem Weg zu einem sauberen, sicheren Planeten. Sechs Billionen US-Dollar verwaltet der Konzern.
Fordern Sie BlackRock Chef Larry Fink auf, seinen warmen Worten Taten für den Klimaschutz folgen zu lassen:
actions.sumofus.org/pages/blackrock-klima
Übrigens: Die fünf reichsten US-Milliardäre konnten ihren Reichtum während der Corona-Krise um insgesamt 75,5 Milliarden Dollar steigern. Das Nettovermögen des Amazon-Gründers und CEO Jeff Bezos wuchs in den vergangenen zwei Monaten um ein knappes Drittel auf 147,6 Milliarden Dollar. Das Vermögen von Mark Zuckerberg legte um 25 Milliarden US-Dollar zu. Bill Gates, Warren Buffett und Larry Ellison wurden "nur" um 15,5 Milliarden reicher, wobei ersterer 8 Milliarden US-Dollar zulegte.
heise.de/tp/features/Fehler-im-System
Spekulation ausbremsen
In jeder Krise liegt auch eine Chance für Veränderung – die Finanzwende. Umso wichtiger ist eine gemeinsame, europäische und zivilgesellschaftliche Antwort auf das derzeitige Geschehen.
Unterzeichnen Sie den Appell Europäisch Handeln an die Finanzminister/innen der Europäischen Union – Spekulation jetzt ausbremsen:
finanzwende.de/europaeisch-handeln-spekulation-jetzt-ausbremsen
Wo kommt das ganze Geld her?
Die Besitzer von Geld, Firmen, Ölquellen, Aktien, Kohlegruben, Schuldscheinen und Fondsanteilen beuten für Geld den Planeten aus.
Die gewählten Volksvertreter haben zusätzlich seit Jahrzehnten Geldschulden angehäuft, welche Kinder und Enkel zurückzahlen müssen, und zwar in der gleichen Zukunft, auf dem gleichen Planeten, auf es nicht mehr viel auszubeuten gibt. Die Zukunft wurde den Kindern also bereits zweimal geklaut. Staatsschulden bedeuten Komplizenschaft der Regierungen mit der Finanzmacht.
Wo kommt das ganze Geld her?
Das neue Banken- und Wirtschaftssystem
>>>
4.500 Milliarden Euro
öffentlicher Gelder wurden seit 2008 verwendet,
um europäische Banken zu retten.
"If a bank is too big to
fail, it is too big to exist!"
Bernie Sanders (verhinderter US-Präsidentschaftskandidat)
Das Enteignungssystem der Banken
Versklavung mittels Zinsknechtschaft: Wenn Kredite nicht
zurückgezahlt werden können, was systemisch kaum noch möglich
ist, verliert der Kreditnehmer sein Eigentum (siehe
Griechenland), doch nie die Bank, die nur an sich wertloses
Geld liefert.
Digitales Geld von Banken ist absolute Macht ohne
Kontrollmöglichkeit für die Bürger. Es würde die Vorbereitung
einer totalitären Gesellschaft bedeuten.
Bargeldlos - Der große Coup der ganz
großen Kriminalität
the-babyshambler.com/geld-und-geldschopfung
1.700 Lobbyisten geben mindestens 120 Millionen Euro jährlich
aus, um die EU-Gesetzgebung zu beinflussen.
To BIG To Tell –
Recherchen in der Finanzwelt
Die 12-Jährige Victoria Grant erklärt unser Geldsystem:
youtube.com/watch?v=aVE4JD_Mq_A
Die Politik muss die Dominanz der Finanzmärkte jetzt
beenden.
Eine Regierung, die ihre Bürger durch Bankenrettungen und noch
mehr Verschuldung Pleite gehen lässt, statt die Banken selbst
Pleite gehen zu lassen, kann nicht mehr als demokratische
Regierung bezeichnet werden.
Europa braucht jetzt einen radikalen Kurswechsel: Weg vom
Rettungsgeschacher, zurück zu nationaler Autonomie in der
Finanzpolitik und zur Vertragstreue. Sonst ist es nur noch
eine Frage der Zeit, bis es auch in Deutschland zu Krawallen
und Aufstände kommt. Ausgelöst durch Finanz- und Eurokrise,
sagt Jean Ziegler, der Schweizer Soziologe, Politiker und
Autor.
"Es wird in Deutschland noch krachen."
Das Bankwechselbündnis ruft dazu auf, mit allen Konten von den
Großbanken wegzugehen.
Bankwechsel jetzt
10 Kernaussagen von unabhängigen Experten
Langfristig gute Aktienrenditen lassen sich nach den
gängigen Modellen nur in einer prosperierenden
Weltwirtschaft erzielen, in der zudem die Banken stark
reglementiert werden.
Gefahren lauern jedoch vor allem in weiter steigenden
Rohstoffpreisen, dem globalen Verteilungswettbewerb um sich
weiter verknappende Ressourcen, den Investment-Bankstern und
– last but not least – den ökonomischen Kosten des
Klimaschutzes.
Negativ betroffen sein werden vor allem die Unternehmen, die
in exponierten Branchen keine Nachhaltigkeitsstrategie
verfolgen oder dies gar nicht können! Dies betrifft vor
allem Öl- und Gasproduzenten, Industriemetalle und Bergbau
sowie Baustoffe.
Jeder Anleger kann mit einer professionellen
Berücksichtigung von klima- und umweltrelevanten Aspekten in
der Kapitalanlage das Rendite-/Risikoprofil verbessern. Im
Vordergrund stehen Bereiche wie klimafreundliche Clean-Tech,
Gesundheit, Ernährung, Wasserversorgung, Green-Building oder
umweltfreundlicher Transport.
Wer in nachhaltige Geldanlagen investiert, nutzt sein
"monetäres Stimmrecht" und nimmt Einfluss auf die
Realwirtschaft, um sinnvolle gesellschaftliche Aspekte und
umwelterhaltende Maßnahmen in das unternehmerische Handeln
zu integrieren.
Nachhaltigkeit scheint zum "Trend" geworden zu sein. Ein
Zug, auf den inzwischen viele aufspringen, auch
Trittbrettfahrer und Grünwäscher.
Mehr bei
Forum
Nachhaltige Geldanlagen
oekofinanz-21.de
windpower-gmbh.de
Umweltbanken und "faire" Banken
Der Wechsel zu einer grünen Bank lohnt sich. Sie verhindern
damit, dass Ihr Geld weiterhin für Atom- und Rüstungsgeschäfte
oder riskante Spekulationen eingesetzt wird.
Als Alternativen zu so genannten Atombanken und
Rüstungsförderern gibt es die
GLS
Bank
Triodos
Bank
Umweltbank
Ethikbank
Umweltfreundliche Grüße
Ihr Umweltbrief-team
PS: Die Hälfte der Menschheit ist zunehmender Luftverschmutzung ausgesetzt.
Die Mortalität von Covid-19 scheint auch mit der Luftverschmutzung, vor allem durch Feinstaub, zusammenzuhängen. Den Zusammenhang haben italienische Wissenschaftler schon bald nach dem Ausbruch der Pandemie in Italien festgestellt. Schließlich lag es mit dem Schwerpunkt der Epidemie in der Lombardei nahe, dass auch die am stärksten mit Smog belastete Umwelt daran Teil haben könnte. Auch Wuhan ist stark smogbelastet.
heise.de/Haelfte-der-Menschheit-ist-zunehmender-Luftverschmutzung-ausgesetzt