Ökotipp Mülltrennung
Es gibt Leute, die meinen, Mülltrennung lohnt sich nicht, da
später sowieso alles wieder zusammengekippt wird. Das ist
jedoch falsch, denn das gibt es nur noch in Vulgarien. Mülltrennung lohnt sich also!
Was mit unserem Müll geschieht
Die Abfälle unserer Konsumgesellschaft werden schon lang nicht mehr deponiert oder nur
verbrannt. Aus der "Wegwerf-Gesellschaft" ist eine Recycling-Nation geworden. Unser Abfall
hat längst ein Leben nach dem Leben. In ihm stecken kostbare Sekundärrohstoffe.
Inzwischen müssen Mieter die Mehrkosten wegen mangelhafter Mülltrennung sogar
selbst
bezahlen.
© fair-NEWS
Mülltrennung: Welcher
Müll kommt in welche Mülltonne?
Alu-Schüssel vom
Imbiss um die Ecke: Aluminium – gehört (gesäubert) in den
Gelben Sack bzw. die Gelbe Tonne, wie alle sauberen Haushaltsgegenstände,
die mindest. zur Hälfte aus Metall oder Kunststoff bestehen, jedoch keine
Elektrogeräte oder gar Batterien!
Bananenschale:
Lebensmittel – gehört in die Biotonne. Achtung: vorher den
Aufkleber entfernen, denn der ist oft aus Kunststoff.
(Die Biotonne ist ca. 80% billiger als die graue Tonne.)
Batterien / Akkus:
Problemstoffe – gehören in die GRS-Behälter (Supermarkt) oder auf den Recyclinghof.
Bleistiftstummel: Holz,
Graphit, Ton – Restmüll. Aber: Unlackierte Bleistifte ohne
Radiergummiteil können gefahrlos verbrannt oder auch kompostiert
werden.
Briefumschläge mit
Fenster: Zellstoff, Cellophan. Das Fensterpapier gehört in den
Gelben Sack, der Rest ins Altpapier.
Brötchentüte:
Zellstoff – wenn es sauber ist, kommt es in den Altpapiercontainer.
Stark verschmutztes Papier ist Restmüll. Viele
Abfallwirtschaftsbetriebe ordnen wenig bedruckte aber mit Speiseresten
verschmutzte Papiertüten auch dem Biomüll zu.
Achtung: Pergamentpapier gehört
in den Gelben Sack.
Büroklammern:
Verkupferter oder verzinkter Eisendraht (Metalllegierung) - gehört
in den Gelben Sack. Kann aber auch beim Schrotthändler zum
Alteisen.
CD-Roms: Verbindung aus
Kunststoff und Aluminium – Plastikhülle und die CD-Rom in den
gelben Sack (die Wertstofftonne), besser:
sammeln und in die CD-Verwertung, nur dann entstehen daraus
wieder neue CDs, das Booklet ins Altpapier.
Energiesparlampe: Glas,
Kunststoffe, Metalle (u.a. Quecksilber)
– gehört in die Schadstoffentsorgung (in vielen Kommunen gibt es
mobile Schadstoffannahmen: „Giftmobil“, „Umweltbus“, etc.).
Das Quecksilber einer Energiesparlampe kann 3.000 Liter Wasser verschmutzen!
Essensreste: Lebensmittel
– gehören in die Biotonne. Manchmal hört man: Niemals auf den
Kompost, locken besonders im städtischen Raum Ungeziefer und
Ratten an. Die beste Verwertung von Speisen ist: Alles aufessen.
Flaschendeckel, oder
Deckel vom Gurkenglas: Aluminium oder Eisenblech mit Kunststoffdichtung
innen – gehört in den Gelben Sack.
Glasflaschen gehören
nach Farben getrennt in die Glascontainer. Anders farbige Glasflaschen
(wie schwarze, rote) gehören in den Grünglas-Container.
Glasfläschchen (Smoothies, Marmelade, etc.): Glas – gehört in
den Altglascontainer.
(Durch Altglas kann bei der Glasherstellung 25% Energie gespart werden.)
Glühbirnen: Glas,
Metall, Keramik – Restmüll. Wer will, trennt mechanisch in vier
Metalle und Bauschutt.
Joghurtdeckel: Aluminium
- gehört in den Gelben Sack.
Käse: Lebensmittel –
gehört in die Biotonne.
Kaffeefilter samt Inhalt:
Lebensmittel, Zellstoff – gehört beides in die Biotonne.
Kassenzettel aus Thermopapier
(Supermarkt) sollen als Restmüll entsorgt werden, da sie den
gesundheitsschädlichen Stoff Bisphenol A enthalten sowie weitere
bedenkliche Verbindungen.
Kaugummi: Kunststoffe,
aber kein Wertstoff – Restmüll. Oder aber Biokaugummi:
Weizenkörner kauen ergibt eine gummiähnliche Masse, evtl. mit
Pfefferminzblatt für mehr Geschmack, kann in die Biotonne.
Keramikbecher: u.a.
Silikate, Tonmineralien – gehört zum Wertstoffhof (gilt als
Bauschutt). Wenn der nicht zu erreichen ist, in den Restmüll.
Klebstoff: Kunststoffe,
Chemikalien – ist der Kleber gehärtet, kann er in die
Restmülltonne. Flüssiger Klebstoff gehört in die
Schadstoffentsorgung (in vielen Kommunen gibt es mobile
Schadstoffannahmen „Giftmobil“, „Umweltbus“). Umweltfreundliche Klebstoffe lassen
sich auch selbst herstellen, etwa auf Stärke- oder
Kalk-Kaseinbasis.
Kopierpapier: Zellstoff –
wenn es sauber oder bedruckt ist, kommt es in den Altpapiercontainer.
Milchpackung: Tetrapaks
sind innen spezialbeschichtet, um Flüssigkeiten zu transportieren.
Deshalb gehören sie nicht ins Altpapier, sondern in den gelben
Sack. Achten Sie darauf, dass wirklich keine Flüssigkeit mehr in
den Behältern ist. Tipp: Soweit
wie möglich auf Tetrapaks verzichten und zu Mehrwergpackungen
greifen.
Papier: Zellstoff
– gehört in den Altpapiercontainer oder in die Blaue Tonne.
(Altpapiertrennung ist besonders sinvoll, weil bei der Herstellung von
Recyclingpapier mehr als 50% weniger Wasser und Strom benötigt werden.)
Pappschachteln: Zellstoff
– gehört in den Altpapiercontainer oder in die Blaue Tonne.
Stark verschmutzte Pappe ist dagegen Restmüll.
PET-Flasche: Kunststoffe
– bei Pfandpflicht zurückgeben, sonst in den Gelben Sack. Besser
ist es jedoch, Produkte in Glasflaschen
zu kaufen, und auch gesünder
für Sie. Siehe unser
Gifte-ABC
Plastiktüte:
Kunststoff – Saubere Tüten gehören in den Gelben Sack, sonst
ist es Restmüll.
Reißnägel:
Blech, Kunststoff – gehören in den Gelben Sack.
Styroporschüssel:
Polystyrol – verschmutztes Styropor muss in den Restmüll.
Weißes, sauberes Styropor ist aber ein Wertstoff und gehört
zum Wertstoffhof oder zumindest in den Gelben Sack. Fachhändler
sind verpflichtet, Styropor wieder zurück zu nehmen.
Textmarker: Kunststoffe,
Farbreste – Restmüll.
Trinkglas: Altglas –
gehört in den Altglascontainer (wenn es nicht beschichtet oder
gefärbt ist - sonst in den Restmüll damit.
Zeitungen und Zeitschriften:
Zellstoff, Primär und Sekundärfaser – kommt in den
Altpapiercontainer.
Zum Recyclinghof: Altholz, asbesthaltige Blumenkästen, Batterien, CDs, DVDs,
Dachpappe, Elektro-/Elektronikgeräte, Korken, Leuchtstoffröhren,
Energiesparlampen, Problemstoffe, Kabel, Buntmetalle, Sperrmüll,
Tintenpatronen, Verpackungsstyropor etc.
Mehr bei
1.wdr.de/mediathek/darfichoderdarfichnichtmuelltrennung100.html
utopia.de/wissen/ratgeber/das-who-is-who-ihrer-muelltonne
zeit.de/2007/12/U-Gelber-Sack
ZEIT-Graphik / Quellen: BVSE, MVR, BMU
Weitere Ökotipps finden Sie in unserem
Archiv
PS: Die heutigen Käufer von biologischen
Produkten haben diesen gegenüber zwar eine positive Grundhaltung,
wollen aber nach Meinung von Heike Kuhnert von der Uni Hamburg durch
eine "professionelle Kommunikation" erreicht werden.
"Die Ökobranche muss den Kunden dort abholen, wo er steht."
Ein Produkt soll sexy sein, nachhaltig
und leicht subversiv. Und es muss eine Menge Stil haben.
Wenn die Naturschützer ihre Angst überwinden, Natur und den Gewinn,
den jeder Einzelne durch ihren Schutz erzielt, wie ein Produkt zu vermarkten
und sie ihre Blockaden aufheben, die Kommunikation mit der Öffentlichkeit
und der Politik strategisch zu gestalten, dann werden wir bald alle zu
überzeugten, treuen und gewissenhaften 'Natur-Kunden'.