Mai 2009 Umweltbrief.org Monsantos Giftküche ___________________ Financial Times schreibt: Was Banker, die sich für größer als Gott halten, anrichten, kann man bereits sehen. Was hingegen Genmanipulierer wie Monsanto anrichten, kann man jetzt noch gar nicht fassen. Smarte US-Boys mit besten Kontakten zu den Behörden, die Produkte kreieren, mit denen man Milliarden verdient. Mit denen man bisherige Natur-/Marktgesetze außer Kraft setzen kann. Die in der Fachsprache als "engineered" gelten, also als konstruiert. Von denen alle Seiten profitieren. Und deren Wirkungsradius angeblich beschränkt sei, eine Kontaminierungsgefahr bestünde nicht. Klingt nach den Wall-Street-Bankern, deren Finanzinnovationen uns die Krise beschert haben. Passt aber genauso gut auf die Macher der sogenannten grünen Gentechnik, deren markantestes Aushängeschild die Firma Monsanto ist. Statt wie die Banker den Gesetzen von Risiko und Ertrag will Monsanto der Natur ein Schnippchen schlagen - also klüger als die Evolution sein. Das kennt man aus den Staaten. So überzeugten in den 1960ern amerikanische Nahrungskonzerne Ärzte und Hebammen, dass Muttermilch des Teufels sei, das Heil in Trockenbabymilch liege. Und wie man jahrelang Konsumenten mit frisierten Gutachten über Gefahren täuscht, demonstrierte die Tabakindustrie, der kürzlich wieder eine ehemalige Werbefigur an Lungenkrebs verstarb. Vor sieben Jahren noch gar nicht im S&P 500 vertreten, sind die Genmanipulierer mittlerweile nach Börsenwert die Nummer 35 Amerikas. Anders als Umwelt- und Menschenschützer lieben Analysten die Firma. Unter anderem, wie Morgan Stanley euphorisch verkündet, da sie es sogar 2009 trotz widriger Umstände schafft, Absatz, Preis, Marktanteil, Margen und Eigenkapitalrendite zu steigern. Widrige Umstände wie überschuldete Bauern und unter steigenden Nahrungspreisen leidende Konsumenten in Entwicklungsländern? Wenn trotzdem weiter teure Monsanto-Produkte gekauft werden, muss die Abhängigkeit schon groß sein. Vom Lizenzprodukt Saatgut des Quasimonopolisten. Die Finanzkrise ist ein laues Lüftchen gegen das, was sich im Agrarsektor anbahnt. Mehr bei http://www.ftd.de/boersen_maerkte/500978.html http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/redakt/umge-273.html Gift und Gene gibt es auch made in Germany. Der von der Firma Bayer entwickelte Reis "LL62" ist resistent gegen deren hauseigenes Totalherbizid “Liberty” (Glufosinat). Bayer geht es mit dem Antrag vor allem darum, dem Reis durch den Segen der EU in asiatischen Ländern die nötige Reputation zu verschaffen. Argentinische Wissenschaftler warnen vor dem umstrittenen Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Es wird zu Millionen Litern auf den sich in dem südamerikanischen Land massiv ausbreitenden Gensoja-Feldern versprüht. Jetzt hat eine bislang nicht veröffentlichte Studie der Universität von Buenos Aires und des Nationalrates für Forschung in Naturwissenschaft und Technik (CONICET) festgestellt, dass Glyphosat bei Embryonen von Amphibien zu Missbildungen führt. Mehr bei http://blogs.taz.de/saveourseeds/2009/04/21/gift_und_gene_made_in_germany_-_eu_zulassung_fuer_bayers_liberty_reis/#more-231 http://www.ipseuropa.org/area.php?key=EN http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/landwirt/ulagn647.html Aigner erlaubt Anbau von Gen-Kartoffel ______________________________________ Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat trotz heftiger öffentlicher Diskussionen den Versuchs-Anbau der umstrittenen Gen-Kartoffel Amflora erlaubt - und stellt sich damit gegen CSU-Chef Seehofer. Aigner hatte ihre Entscheidung getroffen, nachdem die angekündigte Prüfung abgeschlossen worden war. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass sich "keine negativen Einflüsse auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt" ergeben hätten, sagte die Sprecherin. Bei dem Anbau der Gen-Kartoffel Amflora handle es sich lediglich um die Freilandversuche, die der Chemiekonzern BASF in Deutschland durchführen möchte. "Es geht hier nur um Forschung und Saatgutentwicklung", hieß es. Mehr bei http://www.sueddeutsche.de/wissen/946/466527/text http://www.tagesspiegel.de/politik/art771,2775324