Juni 2004 Umweltbrief.org Die Macht der Marken und VerbraucherInnen _________________________________________ Das T-Shirt kommt aus Pakistan und ist trotzdem billiger als eine Fahrkarte in die nächste Stadt. Dass da irgend etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann, ist offensichtlich. Der Kaffeepreis ist schon wieder gesunken? Man kann allerdings nicht glauben, dass das reine Großzügigkeit von Tchibo & Co gegenüber uns Verbrauchern ist. Die Kaffee-Krise, die wir hier wegen der geringen Preise als eher positiv empfinden, bringt z.B. Kinderarbeit und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen mit sich. http://www.konsumensch.net/virtstadt/tchibo/arbeitsbedingungen.htm Fairen Kaffee, faire Schokolade etc. gibt es jedoch im Globo Weltladen. Davon gibt es 2500 in Deutschland. http://www.konsumensch.net/virtstadt/weltladen.htm McDonalds-Fleisch kommt endlich aus Deutschland! Also kein Problem mehr in Sachen Regenwald? Da kann man sehr geteilter Meinung sein. Ein Land, aus dem das Soja für unsere Rinder - und letzten Endes Burger - stammt, ist Brasilien. http://www.konsumensch.net/virtstadt/mcdonalds/fleisch.htm Die Spielzeuge des "Happy Meal" werden von Kindern zwischen 12 und 13 Jahren mit z.T. gefälschten Ausweisen produziert. Getreu dem Motto "Von Kindern für Kinder" arbeiteten sie z.T. 7 Tage die Woche. Für einen 8 Stunden-Tag bekommen sie 1,50 Euro. http://www.konsumensch.net/virtstadt/mcdonalds/happymeal.htm Die Weltreise einer Jeans von H&M wird ersichtlich bei http://www.konsumensch.net/virtstadt/hm/weltreisejeans.htm Nike, Adidas, Reebok, Asics... -Schuhe kosten ca. 100 Euro. Aber das Material kostet nur ca. 8 Euro und die Herstellung nur ca. 40 Cent (für Arbeiterinnen in China). Allein bei Nike fließt mehr als eine halbe Milliarde Dollar im Jahr (560 Mio.) in die Werbung! http://www.konsumensch.net/virtstadt/karstadt.htm Banken lassen Unmengen von Geld in Atomkraft und besonders in die Rüstungsindustrie sowie viele andere umweltschädigende und ausbeutende Projekte fließen. Die Deutsche Bank ist größter Aktionär von DaimlerChrysler, dem umsatzstärksten deutschen Unternehmen, das zudem 3/4 des deutschen Rüstungsmarktes beherrscht. Zudem besitzt sie fast ein Drittel der Anteile des Axel-Springer-Verlages (u.a. Herausgeber von "BILD") und annähernd 35% des Gehrling-Konzerns, der unter anderem eine Versicherungsgesellschaft für Atomkraftwerke ist. Auf dem Aktienmarkt investieren Banken oft in die Unternehmen, an die sich auch schon Kredite vergeben haben. Zudem finanzieren die Großbanken der Industrieländer seit Jahren Kredite für die sogenannten Drittweltländer mit viel zu hohen Zinsen! Die Großbanken finanzieren Projekte von Großunternehmen ohne Rücksicht auf Verluste. Ein Beispiel dafür ist die Papier- und Zellstoffindustrie auf Sumatra/ Indonesien. Co-Finanziers dieser Regenwaldabholzungsprojekte sind Deutsche-, Dresdner-, Commerz- und Hypovereinsbank. Jeder einzelne kleine Anleger ist Mitträger dieser marktpolitischen Ausbeutung von Mensch und Natur! Jedes Konto und vor allem jede Beteiligung an einem Fond etc. ist Teil eines riesig großen Kapitals, das den Großbanken so viel zerstörerische Macht und Einfluss auf dem Weltmarkt verschafft. Es gibt jedoch Alternativen wie z.B. die Umweltbank und Ökofonds. Diese finanzieren nur ökologische Projekte wie z.B. Energieerzeugung durch regenerative Energien oder auch Projekte des Ökologischen Landbaus. Kein Geld darf in Atomkraft, die Rüstungsindustrie oder andere menschenrechtsverletzende oder umweltschädigende Projekte investiert werden. http://www.konsumensch.net/virtstadt/deutschebank.htm Würden Sie gern mehr erfahren über die Macht der Marken und über Ihre Möglichkeiten, deren weltweite Machenschaften zu beeinflussen? Dann machen Sie eine virtuelle Stadtführung durch die Shops und Kaufhäuser, besuchen Sie den Globo Weltladen, Karstadt, Tchibo, H&M, gehen Sie (besser nur) virtuell zu McDonald's oder zur Deutschen Bank bei http://www.konsumensch.net/virtstadt/index.htm US-Boykott findet in den Köpfen statt. ______________________________________ Die Beliebtheit von US-Produkten hat weltweit nachgelassen. Ob Coca Cola, McDonalds, Nike oder Microsoft - das Image US-amerikanischer Marken ist weltweit angekratzt. Betroffen sind in erster Linie diejenigen Marken, die als typisch amerikanisch gelten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue internationale Konsumentenstudie des US-amerikanischen Marktforschungsunternehmens NOP World. Danach sei die Zahl der Konsumenten, die US-Markenprodukte schätzen, innerhalb des vergangenen Jahres erstmals seit 1998 signifikant zurückgegangen. Ursache sei ein eklatanter Imageschaden der Vereinigten Staaten, hervorgerufen durch den Irakkrieg sowie durch den von der Bush-Regierung praktizierten "Krieg gegen den Terrorismus". Aber auch unternehmerische Skandale wie die WorldCom-Affär sowie die Weigerung der USA, das Umweltprotokoll von Kyoto zu unterschreiben, hätten diesen Imageschaden mit verursacht. Mehr bei http://www.heise.de/tp/deutsch/special/eco/17438/1.html