Oktober 2008 Umweltbrief.org Klimakiller Methanhydrid löst sich aus den Tiefen des Eismeeres _______________________________________________________________ Gasblasen, die großflächig vom Meeresgrund an die Oberfläche blubbern: Der arktische Meeresboden setzt offenbar große Mengen des Klimakillers Methan frei. Methan - ein hochpotenter Klimakiller, mehr als 20-mal wirkungsvoller als CO2 - bahnte sich vor ihren Augen ungehindert den Weg ins Freie. Der Stoff lagert eigentlich als Eis-Methan-Gemisch, sogenanntes Gashydrat, sicher gebunden am Ozeanboden. Allein in den sibirischen Schelfmeerbereichen vermuten die Forscher 540 Milliarden Tonnen an Gashydrat-Vorkommen. Im Grundsatz sind Methanhydrate interessant, weil sie auch als Energiequelle dienen können. Doch schon seit einiger Zeit machen sich Wissenschaftler Gedanken über deren Stabilität in den Wassern der Arktis. Das Problem: Der dauerhaft gefrorene Boden am Meeresgrund, der die Vorkommen bisher sicher umschlossen hat, fängt wegen der Erderwärmung offenbar an zu tauen. Das Methan kann sich so auf den Weg in die Atmosphäre machen und dort die Erde weiter aufheizen - wodurch weiteres Methan aus dem Arktischen Ozean freiwerden würde. Ein Teufelskreis. Russische Forscher schätzen, dass sich die Methankonzentration der Erdatmosphäre durch die in der Arktis gespeicherten Mengen verzwölffachen könnte. Mehr bei http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,580213,00.html