Januar 2005 Umweltbrief.org Klima-Katastrophe steht schon 2050 an! ______________________________________ Hitzewellen, wie die im Jahr 2003, die 15.000 Menschen in Europa tötete und die Temperatur in England erstmals auf über 38 Grad Celsius trieb, könnten im Jahr 2050 Normalität werden. Das sagt das Hadley Centre for Climate Change voraus. Aus seinem Report "Uncertainty, Risk and Dangerous Climate Change" geht hervor, dass die durchschnittliche Temperatur um 3,5 Grad Celsius ansteigen wird. Dieser Wert liegt weit über den zwei Grad Celsius, die die EU als Obergrenze für die Vermeidung von katastrophalen Folgen aus der globalen Erwärmung angesetzt hat. Außerdem sagt der Bericht, dass die Grönland-Eismassen durch den Temperaturanstieg verschwinden könnten und dadurch der globale Meeresspiegel um sieben Meter ansteigen wird. Jährlich würde er weiter um 5,5 Millimeter ansteigen, was in kurzer Zeit weite Teile Großbritanniens, einschließlich der Londoner Docklands, gefährden würde. Sei dieser Prozess einmal in Gang gesetzt, sei er nicht mehr umzukehren oder aufzuhalten. Die britische Regierung ist bereits seit längerem besorgt über die Auswirkungen der schwindenden Eismassen auf das britische Klima. 20 Mio. Pfund (29 Mio. Euro) gibt sie daher für Studien aus. Die Eismassen haben zwischen 1995 und 1999 bereits etwa 50 Kubikkilometer jährlich verloren. Das Wasser, das von dem geschmolzenen arktischen und grönländischen Eis kommt, würde den Golfstrom, der warmes Wasser in den Nordatlantik bringt, stoppen. Wenn der Golfstrom nicht mehr existiert, werden die Winter-Temperaturen in Großbritannien innerhalb von zehn Jahren absinken und dann eine konstante Temperatur von minus zehn Grad Celsius haben. Auch auf die deutsche Volkswirtschaft könnten dadurch weitere Belastungen von bis zu 137 Milliarden Euro zukommen. Mehr bei http://www.diw.de/deutsch/dasinstitut/info/20041022_vortrag_kemfert.html http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=041214037 http://www.metoffice.com CO2-Gehalt nähert sich historischem Höchststand _______________________________________________ Durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl und -gas ist der CO2-Gehalt heute höher als er vor 430.000 Jahren war, warnt Daniel P. Schrag von der Harvard University. Wenn es keine Verringerung des CO2-Ausstoßes gebe, werde er bald so hoch sein wie seit 30 Mio. Jahren nicht mehr. CO2 sei zwar nicht der einzige Grund für die globale Klimaveränderung, doch es sei der Hauptgrund. Die CO2-Emmission zu reduzieren sei ein notwendiger Schritt um einer katastrophalen Zukunft zu entgehen. Viele Länder haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt um ihre Treibhaus-Gase zu reduzieren. Doch seien nachhaltige und effektive Maßnahmen nicht möglich ohne die Beteiligung der USA! In den USA sind die Emissionen seit 1990 um 30% gestiegen. Mehr bei http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=041213029 http://www.harvard.edu Umweltbedrohung: Mega-Smogfront aus China! __________________________________________ Gigantische Smogwolken über Südasien und dem Indischen Ozean weiten sich zu einem interkontinantalen Problem aus. Zu diesem Schluss kamen NASA-Wissenschaftler beim diesjährigen Treffen der American Geophysical Union in San Franzisko. Die Forscher haben über die Ursache und die weiteren Auswirkungen dieser "braunen Wolke", die neben Partikeln auch gefährliches Ozon enthält, diskutiert, berichtet das Ames Research Center. "Die Rolle des Ozons ist mannigfaltig", so Robert Chatfield, Forscher am Ames Research Center. Einerseits schützt Ozon in höheren atmosphärischen Lagen davor, dass ultraviolette Strahlung von der Sonne die Erde verbrennt. Bodennahes Ozon ist dagegen aggressiv und chemisch sehr reaktiv. Es greift also viele andere Stoffe an und kann deshalb Menschen, Pflanzen und Materialien schädigen. "Ozon ist aber auch ein gewichtiges und gewaltiges Treibhausgas", so Chatfield. Gerade diese Tatsache macht den NASA-Forschern Kopfzerbrechen, denn die dicken braunen Wolken breiten sich über Kontinente hinweg aus und haben damit auch tausende Kilometer weiter negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen. Mehr bei http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=041220017 http://www.nasa.gov/centers/ames/home/index.html Versicherungen zahlen Rekordsummen __________________________________ Das abgelaufene Katastrophenjahr kommt den Versicherungen teuer zu stehen. 2004 ereigneten sich weltweit rund 300 Katastrophen, durch die ein finanzieller Gesamtschaden von 105 Mrd. Dollar entstanden ist, so die Rückversicherung Swiss Re. 42 Mrd. Dollar des Gesamtschadens fielen dabei auf die Sachversicherer zurück, die somit ein weiteres rekordteures Jahr zu verbuchen haben. Die höchsten Versicherungsschäden fielen in den USA und Japan an. Die USA, die Karibik, der Golf von Mexiko und Teile des Atlantik-Beckens wurden im August und September von einer Serie von Hurricanes heimgesucht. Und die Überschwemmungen durch das Seebeben sind noch gar nicht eingerechnet! Mehr bei http://www.pressetext.de/pte.mc?pte=041217006