Mai 2002 Umweltbrief.org Jagdtourismus oder WaidmannsUnheil __________________________________ Der Trend zur Auslandsjagd nimmt zu: 20 bis 30 Prozent der europäischen Jäger fahren gelegentlich ins Ausland, um zu jagen. 120 bis 180 Millionen Euro werden von Europäern pro Jahr für Auslandsjagden in Eurasien ausgegeben. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von TRAFFIC, dem gemeinsamen Programm von WWF und der Weltnaturschutzunion IUCN. Die oft armen Länder des zentralasiatischen Raumes profitieren bislang allerdings kaum vom Boom im Jagdtourismus. Nur ein Drittel der Geldes fließt in die Zielländer. Dem Wirtschafts-Mythos der Auslandsjagd stellt die Studie erstmals Fakten entgegen. "Der angeblich bedeutende wirtschaftliche Impuls der Jagdgäste im Ausland ist in Wirklichkeit minimal", fasst Dr. Doris Hofer, Autorin der Studie, die Ergebnisse zusammen. Sogar in Ländern wie Ungarn, die mit bis zu 20.000 Jagden an der Spitze der Jagdreiseländer für Europäer stehen, liegt die wirtschaftliche Bedeutung bei unter einem Promille des Bruttosozialprodukts.