März 2003 Umweltbrief.org Zur Öl- und Irak-Krise ______________________ Wer gegen den Krieg ist, muss Tankstellen boykottieren! Der unverantwortliche Umgang mit dem Öl schafft viele ökonomische, politische und ökologische Probleme, die wir uns im 21. Jahrhundert einfach nicht mehr erlauben können. Dazu gehören sowohl die Ölkatastrophe vor Spanien, Portugal und jetzt auch Frankreich als auch die bevorstehende Irak-Annektion, die bereits vor dem 11. September 2001 beschlossene Sache war. Denn im Jahr 2000 verbrauchten die USA 15% mehr Öl gegenüber 1990 und sie verbrauchen jedes Jahr 1,5% mehr! Und 40% davon verbrauchen die Autos. Geht das Land mit den fettesten Menschen an sich selbst zugrunde? >>> Würde der heutige durchschnittliche Kraftstoffverbrauch der amerikanischen Pkws auf den Durchschnittsverbrauch der deutschen Pkws reduziert werden, so könnte der derzeitige jährliche Erdölverbrauch von Afrika, China und Indien eingespart werden!!! http://www.nlpb.de/04-pub/EXPO-PDF/energie.pdf 679 Milliarden Barrel Erdöl sind im Persischen Golf nachgewiesen. Das kommt 65% der bisher bekannten weltweiten Ressourcen dieses fossilen Energieträgers gleich. Im Fall von Erdgas soll die Region 35% der globalen Vorkommen beherbergen. Der Irak besitzt fast 11% der heutigen Reserven - mehr als jedes andere Land ausser Saudi Arabien. Und er trägt die Last von zwei Kriegen, die er bereits verloren hat. Gefährlicher Reichtum: Derzeit exportiert der Irak, Mitglied des Opec-Kartells, im Rahmen des "Food for oil"-Programms der UNO legal etwa zwei Millionen Barrel am Tag. Dringend notwendige technische Nachrüstungen der Förderanlagen durch ausländische Investoren verhindern die UNO-Sanktionen. Würden sie nach einem Sturz Saddams aufgehoben, könnten sich transnationale Energiekonzerne an die Ausbeutung der Quellen machen. An Interessenten mangelt es nicht: Das leichte, schwefelarme Öl gilt als das beste der Erde. Zudem liegt es in geringer Tiefe und ist verhältnismäßig billig zu fördern. Dies sind also die amerikanischen Kriegsziele: Die immensen Ölreserven des Irak zu übernehmen – sie gehören zu den größten der Welt. Die amerikanische Kontrolle der nahen großen Ölreserven am Kaspischen Meer zu sichern. Die indirekte amerikanische Kontrolle über das Öl in allen Golfstaaten wie Saudi Arabien, Kuweit und Iran zu verstärken. Kriege bekommen jedoch ab einem bestimmten Zeitpunkt eine unkontrollierbare Eigendynamik, die nur dadurch vermieden werden kann, indem man diese nicht beginnt. Die mögliche Eigendynamik, die ein amerikanischer Kreuzzug im Nahen Osten auslösen könnte, ist heute kaum abzusehen. Der angebliche Kriegsgrund Frieden führt jedoch oft in autokatalytischer Weise zu noch mehr Terror, Krieg oder Grauen. Nachrichten sind unsere Wahrheit. Was wir im Fernsehen gesehen haben, ist wahr. (aus USA) >>> Weltweit wagt kaum jemand zu glauben oder gar zu sagen, dass die Schrecken des 11. September womöglich nur inszeniert wurden, um diesen Krieg ("War on Terror" [???]) und den Zugriff auf diese Öl-Ressourcen zu ermöglichen. Die meisten glauben an das, was das Fernsehen zeigt. Der Durchschnittsamerikaner bekommt keine guten Informationen darüber, was in der Welt vorgeht. Viele sind verwirrt, weil Bush, Cheney, Rumsfeld und Powell ständig lügen. Sie versuchen, die Medien so zu steuern, dass die von ihnen erwünschten Informationen in der Öffentlichkeit vorherrschen. Sie vermitteln permantent den Eindruck, der Irak sei eine permanente Bedrohung für die USA. So entstand wieder Patriotismus im Amerikanismus, die Bereitschaft, in den Krieg zu ziehen. Und der US-Öl-Präsident entscheidet, wann und wo Krieg ist. Auch Tony Blair ließ extra Panzer auffahren am London-Heathrow, um eine künstliche Panik vor "dem Terrorismus" zu schaffen, die den Briten endlich klarmachen soll, dass dieser Krieg wirklich nötig ist. Es fragt sich nur, was der angeblich allgegenwärtige Terrorismus mit Saddam und dem Irak zu tun haben soll. Selbst Blair hat zugegeben, dass es keinen Zusammenhang zwischen al-Qaida und Hussein gibt. Werden Geheimdienste bald auch in Berlin Anschläge verüben, um den Deutschen klarzumachen, dass sich kein Satellitenstaat der USA aus dem Bündnis ausklinken darf, wenn es um die "weltweite Bekämpfung des Terrors" (bzw. um das heilige Öl) geht??? Es sind die USA, die Massenvernichtungswaffen entwickeln und als erste überhaupt eingesetzt haben, Atombomben in Japan, Napalm und Entlaubungsgifte in Vietnam. Es ist das US-Militär, das aus luftigen Höhen, ohne Gefahr für eigenen Leib und Leben, Städte bombardiert und damit die Tötung unschuldiger Zivilisten zu "Kollateralschäden" erklärt. Und es ist wiederum die US-Regierung, die sich Präventivschläge vorbehält und sie als Taten besonderer Menschlichkeit preist. Die Liste von Schurkenstaaten, die das Imperium abzuarbeiten gedenkt, ist noch sehr lang. Als nächstes sind Syrien, Saudi Arabien, Nord-Korea und vor allem der Iran dran. Das "alte Europa" kann also gar nicht genug Front machen gegen diese kriminellen Machenschaften der derzeitigen USA-Junta. Mit "Freunden" wie diesen kann man auf seine Feinde verzichten. Was ein halbes Jahrhundert dazu da war, den Vormarsch des Sowjetimperialismus in Europa auf- und die Mittelmacht Deutschland niederzuhalten, hat sich mit dem Ende des Kalten Krieges und des Ost-West-Gegensatzes selbst überlebt. Auch für die alten wie für die neuen Mitgliedsländer der Nato gibt es seitdem nur noch die Wahl: entweder für und gegen das Imperium zu sein. "Die Nato-Erweiterung ist eine flankierende Maßnahme, um Westeuropa einzudämmen." Ruth Wedgewood, Defense Policy Board Der "American Way of War" in Form von Hightech-Kriegen, finanziert durch ausländische Kredite und mit Unterstützung des 53. US-Bundesstaates in Form von Großbritannien, soll zukünftig auf eine Vielzahl von Ländern ausgedehnt werden. Doch die Existenz und Fortbestand der Nato, die transatlantischen Beziehungen und der Zusammenhalt der EU stehen inzwischen schon auf der Kippe. Gerade hat Bush selbst auch die Berechtigung des Weltsicherheitsrats im 21. Jahrhundert in Frage gestellt. Nicht zufällig wird er so oft mit Adolf Hitler verglichen. Nur hat Bush viel mehr militärische Zerstörungsmacht als Hitler jemals hatte! Und auch die Anzahl seiner Feinde wächst täglich... Die Kontrolle über den größten Teil der Weltölreserven und damit auch über den Öl-Preis würde die USA allmächtig werden lassen. Wenn sie wollen, dass der Preis steigt, dann steigt er. Wenn sie wollen, dass er sinkt, dann sinkt er. Mit einer einzigen Handbewegung werden sie in der Lage sein, der Wirtschaft Deutschlands, Frankreichs und Japans einen vernichtenden Schlag zu versetzen. Kein Staat in der Welt wird in der Lage sein, sich in irgendeiner Sache ihnen entgegen zu stellen. Kein Wunder, dass sich Deutschland und Frankreich gegen den Krieg aussprechen. Er ist auch gegen sie gerichtet! Gerhard Schröder handelt mit seiner widerspenstigen Haltung folglich nicht verantwortungslos, sondern umsichtig. Durch sein Nein zu einem Angriffskrieg wendet er Schaden von der Bundesrepublik ab. Mehr bei http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Art-Zukunft/geruchkrieg.shtml Januar 2003 Zum Thema Öl und Irak _____________________ Der unverantwortliche Umgang mit dem Öl schafft viele ökonomische, politische und ökologische Probleme, die wir uns im 21. Jahrhundert nicht mehr erlauben können. Dazu gehören sowohl die Ölkatastrophe vor Spanien, Portugal und jetzt auch Frankreich als auch die bevorstehende Irak-Annektion, die bereits beschlossene Sache ist. Denn im Jahr 2000 verbrauchten die USA 15% mehr Öl gegenüber 1990 und sie verbrauchen jedes Jahr 1,5% mehr! 679 Milliarden Barrel Erdöl sind im Persischen Golf nachgewiesen. Das kommt 65% der bisher bekannten weltweiten Ressourcen dieses fossilen Energieträgers gleich. Im Fall von Erdgas soll die Region 35% der globalen Vorkommen beherbergen. Der Irak besitzt fast 11% der heutigen Reserven - mehr als jedes andere Land außer Saudi Arabien. >>> Peinlich! Der Rüstungsbericht des Irak an die UNO enthält Informationen, welche viele Regierungen gar nicht gewünscht hatten. Da ist exakt aufgezählt, welche Firmen aus Deutschland (MBB, Daimler-Benz, MAN, Interatom, H&H Metalform, Degussa, Buderus, Carl Zeiss, Leitz, Mauserwerke, Refu Elektronik, Preussag, Karl Kolb, Pilot Plant, Leybold, Klöckner, Export Union, Ferrostaal, C. Plath-Nuclear, Gildemeister, Fritz Werner, Pressluft Franz GmbH, Werner Beaujean, Metallextraktion, Neue Magdeburger, Hochtief, Iveco Magirus, Siemens u.v.m.), USA, Frankreich, England, Russland und China seit 25 Jahren Saddam Hussein geholfen haben, Massenvernichtungswaffen zu produzieren. >>> http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/13815/1.html Und ein Blick in die jüngere Außenpolitik Washingtons zeigt, dass sein "Krieg gegen den Terrorismus" in Zentralasien nur eine Spielart einer langfristigen Expansionspolitik vom Mittleren Osten aus in die zentralasiatische Region hinein ist. Saddam hat schlichtweg das Pech, in einer für die USA geopolitischen brisanten und geostrategisch äußerst wichtigen Region den Plänen der USA einer Neuordnung des Mittleren Ostens im Wege zu stehen. Zudem legt er sich zu den "imperialen Ambitionen" des "neuen Roms" quer. Der Info-, Psycho- und Propagandakrieg zwischen den USA, dem Irak und der UN erreicht jetzt Betriebstemperatur: Für die einen ist es das irakische Öl, das sich das Bush-Regime sichern will, für die anderen sind es hingegen offene Rechnungen, die der jüngere Bush jetzt stellvertretend für Papa Bush begleichen will; und während die einen nach Afghanistan in dem von UN-Sanktionen geschwächten Irak ein leichte Beute für die US-Militärmaschine sehen, erkennen andere hinter dem Feldzug gegen den Irak eine langfristig angelegte Geostrategie. Spätestens im Frühjahr ist es soweit, doch ein Krieg der USA gegen den Irak würde weltweit Antiamerikanismus fördern. Diese These wird von den jüngsten Umfragen in 44 Ländern zum bevorstehenden IRAK-Krieg belegt. Ein US-General sagt kürzlich der ARD: "Wir rechnen mit 100.000 Toten." Die Analyse des Washingtoner Institute for Energy and Environmental Research (IEER) zeigt jetzt auch, wie gerade die punktgenaue Zerstörung von Industrieanlagen aus der Luft zu langfristigen und großflächigen Umweltweltschäden führt.